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Vegane Ernährung & Omega-3 & Omega-6 Bedarf

Liebe Blogleserin und lieber Blogleser
In diesem Blogbeitrag möchte ich Dir Hintergrundwissen zum Nährstoff  Omega-3, als kritischen Nährstoff in einer pflanzlichen Ernährungsform, mit auf den Weg geben.

Am Ende des Blogartikels wirst Du wissen, welche Lebensmittel Du regelmäßig oder sogar täglich zu Dir nehmen solltest, um Dein Wohlbefinden bestens zu unterstützen und aktiv dazu beizutragen, dass Dein Körper und Dein Geist ausreichend mit den Nährstoffen Omega-3 und Omega-6 versorgt wird. Das hilft Dir dabei Dich auch bei einer pflanzlichen Ernährung aktiv und präventiv gesund zu ernähren, damit Du lange vital und fit bist und bleibst.

 

Warum ist die ausreichende Nährstoffzufuhr der mehrfach ungesättigten Fettsäure Omega-3 so wichtig für die Gesundheit?

Mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wie Omega-3 & Omega-6 sind essentiell und müssen über die Nahrung aufgenommen werden, da unser Körper diese nicht selbst produzieren kann.

Omega-3 dient dabei als Energielieferant und trägt aktiv zur Bildung von Hormongewebe bei.

Des Weiteren wirkt sich eine ausreichende Aufnahme von Omega-3 positiv auf die Entstehung verschiedener Volkskrankheiten (Diabetes, Bluthochdruck, Krebs, Adipositas etc.) in den Industriestaaten aus indem es:

  • die Insulinsensitivität verbessert
  • Entzündungen im Körper hemmt
  • den Blutdruck senkt
  • den Herzrhythmus stabilisiert
  • den Grundumsatz (Kalorienverbrauch) erhöht und dadurch Körperfett leichter abgebaut werden kann
  • Cortisol (Stresshormon) im Blut senkt
  • das Immunsystem stärkt
  • die Triglyceride (Blutfett) im Blut senkt (zu hohe Werte können Herz-Kreislauferkrankungen begünstigen)

Die für unseren Körper wirksame Formen von Omega-3 sind die:

kurzkettige mehrfach ungesättigte Fettsäure Alpha Linolensäure (ALA)

langkettige mehrfach ungesättigte Fettsäure Eicosapentaensäure (EPA)

langkettige mehrfach ungesättigte Fettsäure Docosahexaensäure (DHA)

 

Eine weitere mehrfach ungesättigte Fettsäure ist das Omega-6, mit der wirksamen Form Arachidonsäure (AA).

Für die bestmögliche Versorgung des Körpers mit diesen essentiellen Fettsäuren sollten beide mehrfach ungesättigten Fettsäuren durch die Ernährung im Verhältnis 1:1 abgedeckte werden.

In Industrieländern wird jedoch häufig zu viel Omega-6 und zu wenig Omega-3 über die Nahrung aufgenommen.   

 

Warum ist die ausreichende Zufuhr von Omega-3 kritisch in einer rein pflanzlichen Ernährung?

Dafür gibt es die folgenden Gründe:

 

1. Umwandlungsrate von ALA zu EPA und DHA zu niedrig

Wichtig für unsere Gesundheit sind die beiden langkettigen mehrfach ungesättigten Fettsäuren EPA und DHA.

ALA ist die Vorstufe der beiden langkettigen mehrfach ungesättigten Fettsäuren und wird im Körper zu EPA und DHA umgewandelt.

Die Umwandlungsrate von ALA zu EPA (5-10%) und insbesondere zu DHA (unter 5%) ist bei pflanzlichen Lebensmitteln jedoch sehr gering und das macht Omega-3 zu einem kritischen Nährstoff in einer rein pflanzlichen Ernährung.

Das bedeutet, dass in einer pflanzlichen Ernährung vermehrt ALA über entsprechende Nahrungsmittel (Bsp.: Leinöl, geschrotete Leinsamen, Rapsöl, Algenöl, Chiasamen) aufgenommen werden sollte.

In einer Mischkosternährung dienen hingegen vor allem fettreiche Kaltwasserfische (Lachs, Thunfisch, Makrele, Hering, Forelle etc.), als wichtige Omega-3 Quellen, denn über den Fisch können EPA und DHA direkt und ohne Umwandlung aufgenommen werden.

Auf Grund der Schwermetallbelastung von Fischen, sollte diese Omega-3 Quelle jedoch nicht täglich auf dem Speiseplan stehen. Insbesondere nicht bei Schwangeren. 

 

2. Das Verhältnis von Fetten zueinander spielt eine Rolle

Da die Umwandlungsrate von ALA zu EPA und DHA durch die Aufnahme weiterer Fette (unter anderem Omega-6) gesenkt werden kann, spielt das Verhältnis der täglichen Fettzufuhr durch verschiedene Fette eine zusätzliche kritische Rolle in der rein pflanzlichen Ernährung.

Das Verhältnis zwischen Omega-3 und Omega-6 sollte dabei täglich bei 1:1 liegen.

Das Problem in der rein pflanzlichen Ernährung ist dabei, dass viele pflanzliche Lebensmittel einen höheren Omega-6, als Omega-3 Anteil aufweisen. Das trifft zum Beispiel auf Sonnenblumenöl, Nüsse, Soja- und Getreideprodukte zu.

Das bedeutet, dass in einer rein pflanzlichen Ernährung auf den erhöhten Verzehr von Lebensmitteln, welche viel ALA (Omega-3) enthalten, geachtet werden sollte. Gute Quellen sind insbesondere Leinöl (pro 100g je 55g Omega-3 und 12g Omega-6), sowie geschrotete Leinsamen, Rapsöl, Algenöl und Chiasamen.

Zusätzlich sollten Omega-6 reiche Nahrungsquellen gesenkt werden. Dazu zählen zum Beispiel Nüsse, Soja-, Getreideprodukte und Sonnenblumenöl.

Sonnenblumenöl weißt ein Verhältnis pro 100g von 63,5g Omega-6 zu 0,5g Omega-3 auf und sollte in jeder Ernährungsform eher gemieden werden.

Tägliche Empfehlung von Omega-3 (ALA) & Omega-6 (LA) laut DGE: 

Erwachsene ab 4 Jahren: 

Omega-3: Mindestens 0,5% des Gesamtenergiebedarfs (Kalorien) pro Tag sollte aus ALA-reichen Fettquellen (Omega-3) hervorgehen

Omega-6: Maximal 2,5% des Gesamtenergiebedarfs (Kalorien) pro Tag sollte aus Linolsäure-reichen Fettquellen (Omega-6) hervorgehen. Linolsäure (LA) wird im Körper zu Arachidonsäure (AA), also essentiellem Omega 6 umgewandelt.

 

Die individuelle täglich Zufuhr an Omega-3 und Omega-6 ist somit abhängig vom Kalorienverbrauch einer Person am Tag. Diese ist unter anderen Faktoren abhängig vom Gewicht der Person und der körperlichen Aktivität.

 

Die individuelle Zufuhr an Omega 3 (ALA) kann wie folgt an Hand des Beispiels einer Person (sportlich, 60kg Körpergewicht) mit einem Kalorienverbrauch (Gesamtenergieverbrauch) von ca. 2200 Kalorien pro Tag berechnet werden:

Täglich Kalorienzufuhr durch ALA = Gesamtenergieverbrauch x 0,005

Täglich Kalorienzufuhr durch ALA = 2200 x 0,005

Täglich Kalorienzufuhr durch ALA = 11 kcal

 

Tägl. Kalorienzufuhr durch ALA in Gramm = Tägl. Kalorienzufuhr durch ALA / 9,3 Kcal (pro 1g Fett)

Tägl. Kalorienzufuhr durch ALA in Gramm = 11kcal / 9,3 Kcal (pro 1g Fett)

Tägl. Kalorienzufuhr durch ALA in Gramm = 1,2g ALA pro Tag

 

Die individuelle Zufuhr an Omega 6 (LA) kann wie folgt an Hand des Beispiels einer Person mit einem Kalorienverbrauch (Gesamtenergieverbrauch) von ca. 2200 Kalorien pro Tag berechnet werden:

Täglich Kalorienzufuhr durch LA = Gesamtenergieverbrauch x 0,025

Täglich Kalorienzufuhr durch LA = 2200 x 0,025

Täglich Kalorienzufuhr durch LA = 55 kcal

 

Tägl. Kalorienzufuhr durch LA in Gramm = Tägl. Kalorienzufuhr durch LA / 9,3 Kcal (pro 1g Fett)

Tägl. Kalorienzufuhr durch LA in Gramm = 55 kcal / 9,3 Kcal (pro 1g Fett)

Tägl. Kalorienzufuhr durch LA in Gramm = 5,9g LA pro Tag

 

Ergebnis:

Eine Person mit einem Gesamtenergieumsatz von ca. 2200 Kalorien sollte 1,2g Omega-3 pro Tag zu sich nehmen und 5,9g Omega-6.

5g geschrotete Leinsamen liefern ca. 1,15g ALA. Das ist ungefähr ein Teelöffel geschrotete Leinsamen.

 

Welche qualitativ hochwertigen pflanzlichen Omega-3 Lieferanten gibt es?

  • Leinöl: 55g Omega-3 pro 100g
  • Geschrotete Leinsamen: 23g Omega-3 pro 100g
  • Chiasamen: 18g Omega-3 pro 100g
  • Rapsöl: 9g Omega-3 pro 100g
  • Walnüsse: 8g Omega-3 pro 100g
  • Hanfsamen: 6g Omega-3 pro 100g

Generelle Empfehlungen:

Um den Omega-3 Bedarf in einer rein pflanzlichen Ernährung zu decken sollte darauf geachtet werden:

den Verzehr von Lebensmitteln, welche viel ALA (Omega-3) enthalten zu erhöhen (Leinöl, geschrotete Leinsamen, Rapsöl, Algenöl und Chiasamen

den Verzehr von Omega-6 reiche Nahrungsquellen zu senken (Beispiel Nüsse, Soja-, Getreideprodukte und Sonnenblumenöl)

Omega-3 und Omega-6 sollten in einem 1:1 Verhältnis verzehrt werde

die individuelle Verzehrempfehlung der DGE für Omega-3 und Omega-6 ist abhängig vom täglichen Kalorienverbrauch einer Person und muss individuell berechnet werden

Omega-3 sollte 0,5% und Omega-6 2,5% des täglichen Kalorienbedarfs einer Person ab 4 Jahren umfassen

Empfehlenswert Omega-3 Quellen sind vor allem Leinöl (auf Grund des günstigen Verhältnisses von Omega-3 zu Omega-6) und Mikroalgenöl, welches viel DHA und EPA enthält und daher keiner Umwandlung von ALA zu DHA und EPA bedarf

Leinöl ist nicht hitzebeständig und sollte nicht zum anbraten/kochen genutzt werden. Dazu eignen sich Rapsöl und Kokosfett. Leinöl kann für Salate, Müsli, Dips und Aufstriche genutzt werden. Es sollte nach dem Öffnen schnell verzehrt und in einer dunklen Flasche im Kühlschrank gelagert werden, um die Nährstoffe zu schützen

Leinsamen immer nur in geschroteter Form verzehren, da nur so die Fette vom Körper aufgenommen werden können. Ganze Leinsamen können vom Magen nicht in die einzelnen Nährstoffe gespalten werden. Wichtig: Geschrotete Leinsamen immer im Kühlschrank aufbewahren, um gesundheitsschädliche Keimbildung zu vermeiden

 

Zusätzlicher Hinweis:

Um die Gesundheit durch Omega-3 nicht nur abzusichern, sondern sogar zu optimieren, empfiehlt die Wissenschaft eine erhöhte Zufuhr von 3g EPA und DHA (Omega-3) täglich.

Um jedoch 3g EPA und DHA am Tag über die Ernährung zu sich zu nehmen bedarf es zum Beispiel 260g geschroteter Leinsamen oder 110ml Leinöl. Das ist unrealistisch und auf Grund des hohen Kaloriengehaltes nicht empfehlenswert.

Um das zu erreichen werden Algenölkapseln in einer rein pflanzlichen Ernährungsform empfohlen. Fischölkapseln in einer Mischkosternährungsform.

Supplementierung von Nährstoffen jedoch immer in Absprache mit einem zertifizierten Ernährungsberater oder Mediziner.

Hinweis: Alle Informationen zu den Blogartikeln zur veganen Ernährung sind besten Wissens und Gewissens recherchiert und zusammengefasst. Situationen, Zeiten und Zahlen verändern sich in unserer schnelllebigen Zeit schnell. Inhalte können sich daher zum Zeitpunkt des Lesens, schon wieder verändert haben. Sie geben Dir jedoch immer einen ersten Anhaltspunkt, mit welchem Du Dich weiterentwickeln kannst. Generell gilt: Hinterfrage auch was ich sage, und entscheide für Dich selbst, was für Dich momentan richtig und gut ist. Du darfst Deine eigene Meinung haben und Deine eigenen Bedürfnisse vertreten und sicherstellen.

Mein persönliches Fazit:

Omega-3 ist ein wichtiger Nährstoff, welcher über die pflanzliche Ernährung abgedeckt werden kann.

Meine Lieblingsquelle sind Leinsamen. Ich esse zum Beispiel täglich einen Esslöffel geschrotete Leinsamen im Müsli oder Porrdige. Backe ich Brot, so werden Leinsamen immer im Teig verarbeitet.

Leinsamen bitte immer im Kühlschrank aufbewahren nachdem Du die Packung geöffnet hast. Sonst können sich gesundheitsschädliche Keime bilden. Die Packung auch so schnell wie möglich verzehren.

Ein weiterer Tipp ist das verzichten auf Sonnenblumenöl. Dieses findest Du in unserer Küche nicht. Ich brate mit Bratolivenöl oder Bratrapskernöl. Bitte immer darauf achten, dass das Öl hocherhitzbar ist. Sonst kann es gesundheitsschädlich sein. 

 

Herzliche Grüße

Diana

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Hinweis: Alle Informationen zu den Blogartikeln zur veganen Ernährung sind besten Wissens und Gewissens recherchiert und zusammengefasst. Situationen, Zeiten und Zahlen verändern sich in unserer schnelllebigen Zeit schnell. Inhalte können sich daher zum Zeitpunkt des Lesens, schon wieder verändert haben. Sie geben Dir jedoch immer einen ersten Anhaltspunkt, mit welchem Du Dich weiterentwickeln kannst. Generell gilt: Hinterfrage auch was ich sage, und entscheide für Dich selbst, was für Dich momentan richtig und gut ist. Du darfst Deine eigene Meinung haben und Deine eigenen Bedürfnisse vertreten und sicherstellen.

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