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Die Ernährungsgeschichte des Menschen

Liebe Blogleserin und lieber Blogleser

Heute möchte ich Dir die Ernährungsgeschichte des Menschen etwas näherbringen, um ein Verständnis dafür zu schaffen, dass der Mensch weder ausschließlich Fleischesser, noch ausschließlich Pflanzenesser war oder ist. 

Der stetige Wechsel in der Ernährungsgeschichte gibt darüber Aufschluß und erklärt vielleicht auch, warum die pflanzenbasierte Ernährung seit ein paar Jahren immer mehr Zuspruch bekommt.

Der Wandel der Zeit und unsere heutige Klimasituation verändern unsere Ernährungsweise ein weiteres mal.

Dieses Wissen über die Verändungen im Ernährungsverhalten des Menschen, möchte ich Dir in diesem Blogartikel vermitteln.

Zum einen für Dein eigenes Vertständnis und zum anderen um das von Fleischessen so häufig verwendete Argument für das Fleischessen, dass der Mensch ein Fleischesser ist, zu entschärfen. Mit dem Wissen über die Ernährungsgeschichte und dem stetigen Wandel, kannst auch Du Vertretern des Fleischverzehrs nun Argumente entgegenbringen, warum das Fleischessen für den Menschen nicht überlebensnotwendig ist und der Mensch nicht per se ein Fleischesser war und ist. Mit diesem Wissen kannst Du versuchen mehr Verständnis und mehr Offenheit für die pflanzenbasierte Ernährung zu schaffen und somit aktiv etwas für die Umwelt, das Tierwohl und vielleicht sogar zur Gesundheit der Menschen beitragen.

1. Der Beginn des Homo Sapiens

Vorwiegend pflanzliche Ernährungsform

Vor ca. 3,5 Milliarden Jahren beginnt die Geschichte der menschlichen Gattung, des Homo Sapiens. 

Damals noch in Form von Primaten, welche auf Bäumen lebten, nicht aufrecht gehen und somit ihre Hände auch noch nicht zum Jagen nutzen konnten.  Die Jagd auf große Tiere war somit keine Option.

Daher ernährten sich unsere Vorfahren vorwiegend von Pflanzen, Wildgemüse, Blüten, Blättern und Obst und ab und zu gab es einen kleinen Käfer oder andere Insekten, welche es auf Bäumen zu finden gab. Zu Beginn unserer Zeit war der Mensch somit vorwiegend ein Pflanzenesser.  

2. Die Eiszeit - Vorwiegend Fleischesser

Vor ca. 460 Millionen Jahren setzte die Eiszeit ein und der Mensch fand immer weniger essbare Pflanzennahrung auf den Bäumen. Somit musste er sich im Überlebenskampf an die äußeren Umstände der Eiszeit anpassen, indem er von seinem Leben auf dem Baum Abschied nahm, um auf dem Boden Essbares zu finden.  Und so begann der Mensch in seiner Verzweiflung die Jagd auf kleinere auf dem Boden lebende Tiere, um sein Überleben und das Überleben der Spezies Mensch zu sichern. Er wurde langsam zum Fleischesser.

Das Leben auf dem Boden und unter den Wildtieren war für den Menschen jedoch gefährlich, denn seine gebeugte Körperhaltung und das Gehen auf den Füßen und Händen, erlaubten ihm nicht zu jagen. Auch war seine Weitsicht in die Ferne, um frühzeitig Gefahren zu erkennen noch eingeschränkt.

Daher musste sich der Mensch evolutionär und zur Erhaltung seiner Art weiterentwickeln, was den aufrechten Gang mit sich brachte.

Dieser erlaubte dem Menschen eine bessere Weitsicht, zwei freie Hände zum Jagen mit einer Waffe, sowie zum Feuer machen und Kochen.

Das Kochen wiederum verbesserte die Verdaulichkeit von tierischen Lebensmitteln und so fing der Mensch an sich neben Gemüse, Obst und Samen auch von Eiern, Fleisch, Innereien und Knochenmark zu ernähren.

Am Tag verzehrte er ca. 1,5 -2kg Fleisch, was ihn mit reichlich Energie in Form von zusätzlichen 300 bis 400g Eiweiß am Tag versorgte. Das zusätzliche Eiweiß trug zur schnellen Weiterentwicklung des menschlichen Gehirns bei, denn Eiweiße dienen neben weiteren Aufgaben in unserem Körper, als Bausteine für unsere Körperzellen. So auch für die Gehirnzellen.

3. Vor 11.000 Jahren – Ende des Nomadenlebens

Von fleisch- zur pflanzenbetonten Ernährungsform

Vor ca. 11.000 Jahren kam es zum langsamen Ende des Nomadenlebens des Menschen, denn um Hungersnöte in der Winterzeit zu überbrücken, lernte der Mensch Getreide anzubauen.

Erste Siedlungen entstanden, die Menschen wurden sesshaft und ernährten sich vorwiegend von ihrem angebauten und immer verfügbaren Getreide, welches nicht erst gejagt werden musste und eingelagert werden konnte.

Die in der Eiszeit entstandene fleischbetonte Ernährungsform wurde, im Zuge der Überbrückung von Jahreszeiten und klimabedingten Hungerperioden, nun wieder zu einer vorwiegend pflanzenbetonten Ernährungsform.

4. Handel-, Gewerbe und Viehzucht entstehen

Mischkost: pflanzliche- und tierische Lebensmittel

Als der Mensch das Gewerbe und den Handel für sich entdeckt, mit der Metallverarbeitung beginnt, die Viehzucht als gute Lösung dafür erkennt, nicht Jagen zu müssen und es versteht Lebensmittel durch das Trocknen, Räuchern und Einsalzen haltbar zu machen, wird er zum Mischköstler. 

 

5. Anfang des Industriezeitalters – heutige Marktwirtschaft entsteht

Vorwiegend pflanzenbetonte Ernährung

Ende des 18. Jahrhunderts beginnt die heutige Marktwirtschaft und somit auch das sogenannte Industriezeitalter.

Dieses brachte den Bevölkerungswachstum mit sich, die Produktion von Gütern wurde effektiver und dadurch stiegen auch die Lebenserhaltungskosten an. Tierische Lebensmittel wurden teuer und so verzehrte der Mensch wieder vorwiegend pflanzliche Lebensmittel.

Die Zeit des bekannten Sonntagsbratens war eingetreten, denn Fleisch wurde vorwiegend ausschließlich am Sonntag aufgetischt. Unter der Woche ernährte man sich vorwiegend vegetarisch.

6. Beginn der Globalisierung / Nachkriegszeit

Fleischkonsum und Überernährung

Die Globalisierung beschenkte die industrialisierte Welt mit Wohlstand und einer schier grenzenlosen Vielfalt an Lebensmitteln, welche 24x7 zur Verfügung stehen. Der Fleischkonsum wird durch die Wirtschaft, Politik und Medien gefördert und der Mensch hat zu jeder Zeit die Wahl was, wann, wie, wo und mit wem er essen möchte.

Ein Wechsel von Essen als Zweck des Überlebens, hin zu Genuss findet statt und damit auch ein Anstieg an Menschen mit Übergewicht.

Die Globalisierung scheint ein Schlaraffenland, in welchem der Fleischkonsum dramatisch ansteigt.

Ein vermeintliches Schlaraffenland wie sich herausstellt, denn mit dem Anstieg an übergewichtigen Menschen, steigt auch die Anzahl an Menschen an, welche an ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten erkranken und erliegen. Darunter Diabetes mellitus Typ II, Herz-Kreislauferkrankungen (Arteriosklerose, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall etc.), Gicht, viele Krebserkrankungen und Gallensteine.

Ein weiterer Beigeschmack des vermeintlichen Schlaraffenlandes ist der Klimawandel, welcher durch den enormen Fleischkonsum gefördert wird.

So zeigt eine gemeinsame Studie des Institute for Agriculture and Trade Policy (IATP) und der Umweltorganisation Grain, dass die fünf größten Fleisch- und Molkereikonzerne heute mehr Treibhausgas-Emissionen pro Jahr verursachen, als ein einziger der Ölkonzerne Exxon-Mobil, BP oder Shell.

7. Heute - Das digitale Zeitalter

Mischkost mit Tendenz hin zur pflanzenbetonten Ernährungsweise

Unser heutiges digitales Zeitalter bringt eine enorme wirtschaftliche, gesellschaftliche und wissenschaftliche Weiterentwicklung mit sich.

Informationen können auf schnellstem Weg ausgetauscht werden und neue Technologien fördern die schnellere Erforschung von Ursache und Wirkung auf verschiedensten wissenschaftlichen Gebieten. Auch die Produktforschung hat in kürzester Zeit einen weiten Schritt nach vorne gemacht und Lebensmittel entwickelt, welche vor allem auch der Selbstoptimierung dienen. Darunter Proteinshakes, Energieriegel, Vitamin Präparate und Lebensmittel, welchen Vitamine zugesetzt werden. Auch die Qualität und Vielfalt veganer Ersatzprodukte hat sich in den letzten Jahren des digitalen Zeitalters gesteigert und verbessert.

So dient die Ernährung im digitalen Zeitalter häufig nicht mehr alleine nur dem Genuss, sondern vielmehr auch der Produktivitätssteigerung und Optimierung der Spezies Mensch.

Neue wissenschaftliche Erkenntnisse machen jedoch darauf aufmerksam wie schwerwiegend sich der starke Fleischkonsum und die Überernährung in den Industriestaaten auf die Gesundheit des Menschen und des Planeten Erde auswirkt.

Um zu Überleben und dem Klimawandel entgegen zu wirken wird der Mensch erneut aufgefordert seine Ernährungsweise zu optimieren und an das Außen anzupassen.

So bedarf es eines nachhaltigeren Lebensstils und einer weitestgehenden pflanzenbetonten Ernährungsform, um die Gesundheit des Menschen und der Erde und somit den Erhalt der Spezies Mensch zu sichern.

Ob die pflanzenbetonte, vorwiegend oder rein pflanzliche Ernährungsform sich nun durchsetzt hängt von äußeren Faktoren der heutigen Zeit ab. Dazu zählen die Popularität und Akzeptanz dieser Ernährungsform, die Produktvielfalt, welche die pflanzliche Ernährungsform überhaupt erst interessant macht, sowie die Massentauglichkeit und die Beeinflussung der Menschen durch die Medien, die Wirtschaft, die Politik und durch wirtschaftantreibende Konzerne.

8.  Zukunft: Der Mensch als Allesesser

Michkost, jedoch vorraussichtlich pflanzenbetonter

Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Mensch ein Allesesser bleiben wird. Jedoch wird der Trend, dass Menschen sich immer mehr pflanzenbasiert ernähren weiter steigen. Unsere Umwelt fordert das und immer mehr Menschen erkennen den gesundheitlichen Mehrwert einer pflanzenbetonten Ernährung und machen sich ethische Gedanken, um das Tierwohl.

 

Wird sich die pflanzenbetonte Ernährung in Zukunft durchsetzen?

Ob sich die pflanzenbetonte Ernährung nun durchsetzen wird oder nicht, hängt von der Produktvielfalt pflanzlicher Lebensmittel ab, der wirtschaftlichen Umsetzbarkeit einer vorwiegend pflanzenbasierten Ernährungsform, von den Medien, der Politik, von der sozialen und gesellschaftlichen Akzeptanz und Offenheit für die pflanzliche Ernährungsform.

Des Weiteren spielt der Geschmack pflanzlicher Lebensmittel und pflanzlicher Fleischersatzprodukte für die weitere Entwicklung hin zu einer pflanzenbasierten Ernährung eine wichtige Rolle. Der Mensch in der industriellen Welt ernährt sich vor allem auch genussbasiert, denn er braucht Lebensmittel nicht mehr nur zum Überleben. Der industriellen Menschen fordern, dass der Genuss befriedigt werden muss und so spielt der Geschmack pflanzlicher Lebensmittel eine ausschlaggebende Rolle.

 

Der momentane Trend

Der momentane Trend hin zu einer pflanzenbetonten Ernährung lässt jedoch hoffen.

Laut Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse lebten 1,52 Millionen Menschen in Deutschland im Jahr 2023 vegan, also rein pflanzlich und 8,12 Millionen Menschen lebten vegetarisch. Tendenz steigend. (Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/445155/umfrage/umfrage-in-deutschland-zur-anzahl-der-veganer/).

 

Laut der Website Veganivor.com, sollen 500 Millionen Menschen weltweit vegan leben, davon die Meisten in Asien und 1 Milliarde Menschen soll vegetarisch leben, davon die Meisten in Indien. (Quelle: https://veganivore.de/anzahl-veganer-statistiken-fakten/).

 

Fazit: Die Ernährung des Menschen im Wandel

Die Ernährungsgeschichte des Menschen verdeutlicht, dass der Mensch sein Ernährungsverhalten den äußeren Begebenheiten anpasst, um sein Überleben zu sichern und somit den Erhalt der Spezies zu gewährleisten. Letztendlich sind auch wir Menschen nur eine von ca. 15 Millionen Lebensformen auf diesem Planeten, welche überleben möchte.

In der Menschheitsgeschichte gab es immer äußere Veränderungen. So forderte der immer wieder auftretende Klimawandel Veränderungen der wirtschaftlichen, politischen, gesellschaftlichen und sozialen Begebenheiten, welche auch Veränderungen in der Ernährungsweise mit sich brachten.

Ziel jeder Verhaltens- oder Strukturveränderung in der Menschheitsgeschichte war und wird es immer sein, das bestmögliche Überleben der Spezies Mensch zu sichern und das Hier und Jetzt angenehm zu gestalten.

Und so passt sich der Mensch auch heute noch an die Begebenheiten im Außen an, welche in unserem heutigen Zeitalter eine pflanzenbetonte Ernährung fordert und auf Grund der Vielfalt an Lebensmitteln auch erlaubt.

Gründe hierfür sind neben weiteren der Klimawandel, ein erweitertes ethisches Bewusstsein des Menschen, sowie das Wissen über die gesundheitlichen Vorteile einer pflanzlichen Ernährungsform.

 

Mein persönliches Fazit

Wie die Ernährungsform der Menschheit sich verändert, so verändert sich jeder ganz individuell auch. Es gibt kein richtig und kein falsch, sondern immer nur die Form, welche einem gut tut.

Was einer Person gut tut und was nicht, ist immer individuell, stimmungs-, situations-, alters- und gesundheitsabhängig. Jeder darf sich zu jedem Zeitpunkt in seinem individuellen "Überlebenskampf" für sich selbst entscheiden oder auch umentscheiden.

Was jedoch ausschlaggebend ist, jede extreme Lebensform, auch wenn es im Bereich der Ernährung ist, bringt Vorteile und Nachteile mit sich.

Vielleicht ist es ganz sinnvoll die Mitte zu wählen und darauf zu achten, dass kein Leid und kein Schaden damit verursacht wird. Damit kannst Du Deine Gesundheit, Dein Wohlbefinden und Deinen Genuss wahren und dabei ganz stressfrei "Gutes" tun.

Eine pflanzenbetonte, pflanzenbasierte oder rein pflanzliche Ernährung macht jedoch auch nicht zu einem besseren Menschen. Es geht immer nur darum, was Du für Dich wählst. Dafür musst Du Dich nicht rechtfertigen, aber solltest andere für ihre Lebensform ebenso nicht verurteilen. So sehe ich das zumindest...

 

Viel Freude beim Ausprobieren, beim Neudenken, beim Umdenken

oder was auch immer Du aus diesem Artikel für Dich entnehmen kannst.

 

Ganz herzliche Grüße an Dich

Diana :)

 

PS: Wenn Dir dieser Artikel gefallen hat, dann hinterlasse gerne einen Kommentar, empfehle meinen Artikel weiter oder promote ihn auf einem Deiner sozialen Netzwerken... Dafür wäre ich Dir sehr dankbar! :)

Hinweis: Alle Informationen zu den Blogartikeln zur veganen Ernährung sind besten Wissens und Gewissens recherchiert und zusammengefasst. Situationen, Zeiten und Zahlen verändern sich in unserer schnelllebigen Zeit schnell. Inhalte können sich daher zum Zeitpunkt des Lesens, schon wieder verändert haben. Sie geben Dir jedoch immer einen ersten Anhaltspunkt, mit welchem Du Dich weiterentwickeln kannst. Generell gilt: Hinterfrage auch was ich sage, und entscheide für Dich selbst, was für Dich momentan richtig und gut ist. Du darfst Deine eigene Meinung haben und Deine eigenen Bedürfnisse vertreten und sicherstellen.

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