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Erfolgreiche Umstellung auf eine vegane Ernährung

Lieber Blogleser und liebe Blogleserin

Eine Ernährungsumstellung ist immer eine Herausforderung, denn sie bedeutet immer eine Anpassung des Lebensstils, sowie eine Veränderung der Gewohnheiten und das macht vielen Angst.

Versagensangst, Angst vor gesellschaftlicher Abgrenzung, Angst davor nicht zu wissen wie man die Veränderung gut umsetzt, Angst davor, dass die Veränderung sich negativ auf das Leben auswirkt, Angst davor Zeit und Energie aufwenden zu müssen, Angst davor, dass es nicht schmeckt und so weiter. Es gibt verschiedenste Ängste, welche die Umsetzung gefährden können.

Darauf gehe ich in diesem Kapitel ein, denn Angst haben brauchst Du vor einer Ernährungsumstellung wirklich nicht! Die Angst kannst Du Dir selbst nehmen, indem Du: Weißt wie Du die Umstellung durchführen kannst und worauf es zu achten gilt.

Es ist vorallem auch wichtig, dass Du Dein Umfeld über Deine Ernährungsumstellung informierst und ihnen mitteilst warum Du Dich anders ernähren möchtest. Dafür musst Du Dein persönliches "WARUM" kennen. Es ist wichtig zu verstehen, dass eine Ernährungsumstellung kein Wettbewerb ist und die Zielerreichung Dich nicht zu einem besseren Menschen macht. Vegan, vegetarisch, Mischkost oder welche Ernährungsform auch immer Du wählst, das tust Du nur für Dich und kein Mensch ist ein besserer Mensch auf Grund seiner Wahl der Ernährungsform. Das Gesamtpaket ist entscheidend. Eine Ernährungsumstellung machst Du für Dich allein und daher entscheidest Du selbst wie und ob sie Dir guttut. Sollte sie Dir nicht guttun, dann darfst Du Dich auch zu jeder Zeit entscheiden Deine Ernährung wieder umzustellen. Es besteht kein Druck und Du hast genau die Zeit für die Umstellung, welche Du eben brauchst. Mach Dir selbst keinen Stress!

Dein Körper wird Dir die langsame Ernährungsumstellung über den empfohlenen Zeitraum von circa 8 Wochen danken, denn er benötigt diese Zeit zur Anpassung auf eine pflanzliche Ernährung. Gönne auch Deinem Körper die Zeit die er braucht, denn das hat auch etwas mit Selbstliebe und Selbstfürsorge zu tun.

Bedenke immer: Extreme sind nie gut! Finde Deine eigene und ganz persönliche Balance und Deinen ganz individuellen Weg.

In diesem Kapitel findest Du Tipps und Tricks wie Du Deine Ernährung von einer tierischen auf eine pflanzliche Ernährung umstellen kannst, ohne dabei in Stress zu geraten und möglicherweise frühzeitig aufzugeben, weil Deine Misserfolge Dich demotiviert haben.

 

Welche Möglichkeiten hat man sich auf eine pflanzliche Ernährungsform umzustellen?

Es gibt zwei empfohlene Möglichkeiten, wie man seine Ernährungsweise umstellen kann.

Zum einen den radikalen und zum anderen den schrittweisen Weg.

 

1. Die radikale Umstellung

Beim radikalen Weg wird zu einem bestimmten Zeitpunkt vollständig auf tierische Nahrungsmittelgruppen verzichtet. Dabei kommt es auf Grund von Wissens- und Erfahrungsmangel häufig zum Nährstoffmangel.

Des Weiteren folgen bei einer radikalen Ernährungsumstellungen auf Grund von Misserfolgen häufig Rückfälle. Oft wird der Alltag, das Umfeld und die eigenen Bedürfnisse missachtet. Diese müssen jedoch bei einer Ernährungsumstellung mit betrachtet und in die Umstellung integriert werden. Sonst kommt es schnell zum Stress und der Überforderung, welche uns demotivieren kann.

Der radikale Weg wird häufig von ethisch motivierten Menschen gewählt.

 

2. Die schrittweise Umstellung

Beim schrittweisen Weg werden Nahrungsmittelgruppen über circa 8 Wochen sukzessive aus dem Ernährungsplan gestrichen.

Diese Methode erlaubt es dem eigenen Körper sich an die neue Ernährungsform anzupassen und sie erlaubt es uns, unseren Alltag und unsere Gewohnheiten schrittweise auf einen neuen und nachhaltigen Lebensstil umzustellen. Misserfolge sind eher selten und das Verlustempfinden bleibt gering, denn es können gute Alternativen für alte Gewohnheiten und Geschmäcker gefunden werden, welche gut in den individuellen Alltag integriert werden können. 

Die schrittweise Ernährungsumstellung beachtet die individuellen Bedürfnisse und den Alltag und reduziert somit das Stressempfinden.

Ein Nährstoffmangel kann bei dieser Methode vermieden werden, da eine schrittweise Umstellung meist auch die Aneignung von nötigem Wissen mit sich bringt.

Häufig wählen Menschen, welche sich aus gesundheitlichen Beweggründen für die Umstellung auf eine pflanzliche Ernährungsform entscheiden, diese schrittweise Herangehensweise.

 

Warum wird von einer radikalen Umstellung auf eine pflanzliche Ernährung abgeraten?

Die radikale Ernährungsumstellung auf eine rein pflanzliche (vegane) Ernährung bedeutet, dass von heute auf morgen alle tierische Lebensmittel vermieden werden. Der Alltag, die individuellen Bedürfnisse, die körperliche Verfassung und das nicht vorhandene Wissen über die pflanzliche Ernährung wird dabei häufig missachtet.

Nicht selten führt das langfristig zum Misserfolg und der Rückkehr zur Mischkost. Die Gründe hierfür sind die folgenden.

 

1. Schock für den Organismus

Unser Körper ist ein lebender Organismus, welcher sich entsprechend bei einer Umstellung anpassen muss. Dafür benötigt unser Körper etwas Zeit. Geben wir ihm diese Zeit nicht, so beeinträchtigt das über kurz oder lang unser Wohlbefinden und kann unserer Gesundheit schaden.

Eine radikale Ernährungsumstellung kann Stress für unseren Körper bedeuten, was wiederum die langfristige Erfolgschance einer Ernährungsumstellung verringert. Wer sich unwohl fühlt und Heißhunger hat, der gibt schneller auf.

 

2. Mangel-, Fehlernährung durch Wissens- und Erfahrungsmangel

Mangelndes Wissen und fehlende Erfahrung auf was es bei einer pflanzlichen Ernährung zu achten gilt, kann zur Mangel-, oder Fehlernährung führen, Unwohlsein mit sich bringen und der Gesundheit schaden.

Des Weiteren kann mangelndes Wissen und die fehlende Erfahrung über schmackhafte Ersatzprodukte dazu führen, dass die pflanzliche Ernährung einfach keinen Spaß macht, da sie einfach nicht schmeckt. Wem es nicht schmeckt der gibt schneller auf, denn Essen ist eine Wohltat für die Seele.

 

3. Soziale Einschränkungen und Rechtfertigungen

Wer schnell und radikal auf eine pflanzliche Ernährung umsteigt, der muss sich häufig vor seinen Mitmenschen rechtfertigen, welche mit dieser Umstellung überfordert sind. Der Bedarf sich ständig rechtfertigen zu müssen raubt Energie, verunsichert und kann dadurch zum Scheitern der Ernährungsumstellung führen.

 

4. Gesellschaftliche Abgrenzung

Eine radikale Umstellung birgt die Gefahr, dass man nicht weiß was man in Restaurants essen kann oder wie man mit Essenseinladungen zu Grillfesten und Familienfeiern umgehen soll. Das birgt die Gefahr der sozialen Abgrenzung, da man sich schnell zum Außenseiter macht.

Des Weiteren können auch liebe Mitmenschen mit der Umstellung auf eine pflanzliche Ernährung überfordert sein und so kann es schnell dazu kommen, dass man ausgegrenzt wird. So wird man zu Festen oder Restaurantbesuchen seltener oder nicht mehr eingeladen, da die lieben Mitmenschen nicht wissen, was sie einem zum Essen anbieten können, oder weil es den Restaurantbesuch zu erschweren scheint.

Eine gesellschaftliche Ausgrenzung kann psychisch belastend sein und die Ernährungsumstellung erschweren.

Eine schrittweise Umstellung hilft dabei sich nötiges Wissen anzueignen und auch dabei dem Umfeld die benötigte Zeit zu geben, sich an Deinen neuen Lebensstil anzupassen.

 

Fazit:

Eine Umstellung auf eine pflanzliche Ernährung bedeutet grundsätzlich auch, dass andere Bereiche des Lebens sich verändern. Diese Anpassung bedarf Zeit und Geduld, einer offenen Kommunikation mit den Mitmenschen über die Beweggründe für diese Veränderung, als auch die Wissensaneignung und das Sammeln eigener Erfahrungswerte, um den Lebensstil an den Alltag und die Bedürfnisse anzupassen. 

Eine schrittweise Vorgehensweise bei einer Umstellung auf eine pflanzliche Ernährung ist aus diesen Gründen empfehlenswert und erhöht die langfristigen Erfolgschancen.

 

5 Kriterien, welche bei der Umstellung auf eine pflanzlicher Ernährungsform helfen können

Um die Umstellung auf eine pflanzliche Ernährungsform zu erleichtern, bedarf es der folgenden 5 Kriterien, welche beachtet werden sollten.

 

1. Alltagstauglichkeit & angepasst an die individuellen Bedürfnisse

Jegliche Lebens- und somit Ernährungsumstellung sollte im Einklang mit dem Alltag durchgeführt werden und die individuellen Bedürfnisse berücksichtigen. Wird der Alltag und die individuellen Bedürfnisse nicht berücksichtigt, so führt das zu Stress, welcher die Erfolgschancen verringert.

Daher sollte man sich auch bei einer Umstellung auf eine pflanzliche Ernährung immer erst bewusst machen, welche individuellen Bedürfnisse (Geschmack, Lieblingsgerichte, Integrierbarkeit der Lebensmittelauswahl in den Alltag etc.) man hat und wie diese in den Alltag integriert werden können, ohne dabei Stress auszulösen.

 

2. Schrittweise Umstellung mit Geduld und Zeit

Für die Umstellung der Gewohnheiten bedarf es Geduld und Zeit und daher ist der wochenweise Verzicht auf einzelne Produktgruppen empfehlenswert.

Der Verlust erscheint dadurch nicht allzu groß und Heißhungerattacken auf tierische Lebensmittel bleiben aus, oder kommen seltener vor.

Zudem gibt die schrittweise Umstellung Zeit sich geschmacklich an neue Produkte zu gewöhnen und Restaurants zu entdecken, welche pflanzliche Gerichte anbieten. So fühlt es sich nicht so an, als ob die Lebensmittelauswahl stark eingeschränkt ist. Dadurch können auch eine Mangel- und Fehlernährung vorgebeugt werden.

Die schrittweise Umstellung erlaubt es uns auch, dass wir unser Umfeld Häppchenweise auf die Umstellung vorbereiten, wodurch man mehr Unterstützung und weniger Gegenwehr erhält. Dazu mehr unter Punkt 4.

Zu guter Letzt erlaubt man dem Organismus sich schrittweise auf die neue Ernährungsweise einzustellen und vermeidet Stressreaktionen des Körpers auf Grund der Umstellung, welche das Wohlbefinden beeinträchtigen können.

 

3. Das Motiv muss bewusst sein

Für eine gezielte und langfristige Umstellung bedarf es einer intrinsischen Motivation. Diese intrinsische Motivation beantwortet das „Warum“ für die Ernährungsumstellung. Daher sollte man sich ganz bewusst sein, warum man selbst diese Ernährungsumstellung möchte. Welchen Mehrwert soll die Ernährungsumstellung mit sich bringen? Was ist der persönliche und individuelle Gewinn und Vorteil der Ernährungsumstellung auf eine pflanzliche Ernährung?

 

4. Integration des Umfeldes

Damit wir bei einer Umstellung erfolgreich sein können bedarf es der Einbindung des engsten Umfeldes, denn sonst stoßen wir immer wieder auf Gegenwehr und müssen uns rechtfertigen. Das demotiviert mit der Zeit und wirkt sich kontraproduktiv auf die Erfolgschancen aus.

Damit man durch das Umfeld nicht demotiviert wird ist es wichtig die liebsten Mitmenschen darüber zu informieren:

1. was man vorhat

2. warum man sich verändern möchte

3. wie sie einen bei der Umstellung unterstützen können

 

Unser Umfeld reagiert oft mit Gegenwehr, wenn wir uns verändern möchten, denn allein unser persönlicher Veränderungswunsch, kann bei nahestehenden Mitmenschen Angst auslösen.

Grund hierfür ist, dass sich nahestehende und direkt betroffene Menschen mitverändern müssen, ob sie nun wollen oder nicht. Diese Veränderung liegt jedoch außerhalb ihrer Kontrolle, führt nicht selten zu einer gewissen Verlustangst und eine Veränderung bedeutet auch immer, dass Energie aufgebracht werden muss. Diese Angst vor Kontrollverlust, sowie des Verlusts der Selbstbestimmung über den eigenen Energieverbrauch und in gewissermaßen auch über das eigene Leben, kann eine gewisse Gegenwehr der Mitmenschen zur Folge haben.

Diese Gegenwehr äußert sich nicht selten darin, dass eine Rechtfertigung für die Ernährungsumstellung gefordert wird, die Ernsthaftigkeit hinterfragt wird, oder der Mensch der sich verändern möchte manipuliert und ausgegrenzt wird.

 

Das Beste was man daher tun kann um sich selbst die Umstellung zu erleichtern ist es, den wichtigsten Mitmenschen die Angst zu nehmen, indem man sie von Beginn an informiert und involviert.

 

5. Fachwissen

Für eine erfolgreiche Umstellung auf eine pflanzliche Ernährungsform ist es wichtig sich entsprechendes Fachwissen anzueignen, um eine Fehl- und Mangelernährung vorzubeugen. 

Lektüren, Informationsmaterial, ein Ernährungsberater oder Gesundheitscoach können dabei behilflich sein.

Warum solltest Du Deinen persönlichen Grund, Dein Warum für die Umstellung auf eine pflanzlicher Ernährung kennen?

Deine intrinsische Motivation steht für Deine inneren Beweggründe etwas zu tun und zu erreichen. Sie spiegelt Deine Wünsche und Sehnsüchte wider und zeigt wer Du wirklich bist.

Sie sind für den Erfolg einer jeden Umstellung in Deinem Leben und zur Erreichung Deiner Ziele ausschlaggebend, denn sie beschenkt Dich mit Energie, Ausdauer und Durchhaltevermögen.

Deine intrinsische Motivation beantwortet Dein „Warum“ und hält Dich langfristig motiviert, denn Du wirst sehr wahrscheinlich mit Überzeugung und Herz dabei sein. 

Ist Deine Umstellung auf eine pflanzliche Ernährung nur extrinsisch, also durch äußere Einflüsse motiviert, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Du die Umstellung frühzeitig abbrichst.

Dein Warum ist somit ausschlaggebend für den Erfolg einer Umstellung auf eine pflanzliche Ernährungsform und macht die Umstellung entsprechend leichter. Das gilt übrigens für jede Lebensumstellung. Kenne Dein Warum und Du wirst in den meisten Fällen Deine Ziele besser und effektiver erreichen.

 

Wie findest Du Dein "Warum" (Motiv) für die Umstellung auf eine pflanzliche Ernährungsform?

Deinen individuellen Grund warum Du Dich pflanzlich ernähren möchtest, kannst Du herausfinden indem Du Dir eine Liste mit Deinen persönlichen Argumenten erstellst.

Hilfreich dabei ist es auch eine pro und contra Liste für eine rein pflanzliche Ernährung zu erstellen.

Tausche Dich zudem mit vegan lebenden Mitmenschen aus, lerne ihre Beweggründe kennen, erweitere dadurch Dein Wissen und sammle Argumente für Dich selbst. 

Achte jedoch darauf, dass Du ausschließlich Deiner eigenen und insbesondere Deine intrinsischen Argumente notierst und nicht die der Anderen, oder ausschließlich extrinsische Faktoren auf Deine Liste setzt.

Nimm Dir dafür Zeit und hinterfrage Dich selbst, indem Du Dich bei jedem Argument fragst:

  • Ist das wirklich so?
  • Trifft das auch wirklich auf mich zu?

Für die Umstellungsphase hilft es Dir Deine Liste an Argumenten zum Beispiel an den Kühlschrank zu heften, oder auch an einem anderen sichtbaren Ort, um Dich während der Umstellung immer wieder an Dein persönliches „Warum“ zu erinnern.

 

Warum ist es so wichtig das Umfeld in die Umstellung auf eine pflanzliche Ernährung zu integrieren?

Deine Mitmenschen können Dich in dem was Du tust motivieren, aber auch demotivieren und/oder davon abhalten, wenn Deine intrinsische Motivation und Dein Selbstbewusstsein nicht stark genug ausgeprägt sind.

Wir Menschen sind letztendlich soziale Wesen, denn die Gesellschaft Gleichgesinnter bietet instinktiven Schutz und vermittelt ein Gefühl der Zugehörigkeit.

Da insbesondere der Nahrungsverzehr heute eine stark soziale Komponente hat und nicht mehr nur der Nährstoffaufnahme dient, hat die Nahrungsaufnahme heute auch einen direkten Einfluss auf soziale und psychologische Faktoren. 

Eine Umstellung auf eine rein pflanzliche Ernährung kann unser soziales Umfeld daher auch verunsichern, es verändern und uns die Veränderung erschweren. Ein paar Beispiele:

Verändern wir uns, so verunsichert das nicht selten unsere Mitmenschen, welche uns auf Grund ihrer eigenen Ängste eventuell sogar durch Taten und Worte versuchen von der Veränderung abzuhalten.

Besteht unser Umfeld aus Menschen, welche nicht hinter einer rein pflanzlichen Ernährung stehen, so erschweren auch sie eine Umstellung auf eine pflanzliche Ernährung. Das geschieht zum einen durch ihre demotivierenden Worte und zum anderen dadurch, dass zum Beispiel bei Festen, Restaurantbesuchen und ähnlichen essensrelevanten Aktivitäten, keine Rücksicht auf die Bedürfnisse der Person genommen wird, welche sich umstellen möchte. Häufig geht es sogar soweit, dass die sich umstellen wollende Person von gesellschaftlichen Aktivitäten sukzessive ausgeschlossen wird.

 

Zudem entsteht bei Menschen, welche sich für eine pflanzliche Ernährung entscheiden nicht selten ein Gefühl der Notwendigkeit sich ständig vor dem eigenen Umfeld rechtfertigen zu müssen. Das trägt dazu bei, dass sich die sich verändern wollenden Personen aus dem eigenen sozialen Umfeld zurückziehen, sich eventuell einen neuen Freundeskreis suchen, oder sich sogar gesellschaftlich isolieren.  

 

Um das zu vermeiden und um sich selbst die Umstellung zu erleichtern ist es wichtig, die engsten und betroffenen Mitmenschen von Beginn an über die Umstellung zu informieren und sie auch zu involvieren, indem wir zum Beispiel um ihre Unterstützung bitten.

 

Was kannst Du dafür tun, dass Dein soziales Umfeld Dich nicht von der Umstellung auf eine pflanzliche Ernährungsform abhält?

Damit Deine Umstellung auf eine rein pflanzliche Ernährung nicht von Deinem sozialen Umfeld manipuliert und behindert wird, ist es sehr wichtig Deine engen sozialen Kontakte mit in Deinen Veränderungsprozess zu integrieren.

Das heißt insbesondere Dein engstes soziales Umfeld:

1. zu informieren was Du vorhast

2. Deine Beweggründe zu benennen

3. ihnen Dein Warum zu erklären

4. Dein Ziel zu äußern

5. darum zu Bitten Dich in Deiner Umstellung zu unterstützen.

 

Auch bei einer Umstellung auf eine rein pflanzliche Ernährung spielt die Kommunikation Deiner Bedürfnisse somit eine wichtige Rolle.

Bedenke immer, dass Du Deinen Mitmenschen sehr viele ihrer Ängste nehmen kannst, indem Du sie über Deine Bedürfnisse, Deine Grenzen und Deine nächsten Schritte informierst.

Ein weiterer Vorteil, welcher durch eine offene Kommunikation entsteht ist, dass durch das Benennen der Beweggründe für eine pflanzliche Ernährung und durch den Wissenstransfer, auch Kritiker und Skeptiker mehr über die Vorteile der pflanzlichen Ernährung erfahren und dadurch immer weniger Menschen dieser Ernährungsform kritisch gegenüberstehen.  Das bedeutet, dass immer seltener der Bedarf besteht sich für eine vegetarische, oder vegane Ernährungsweise rechtfertigen und erklären zu müssen. Das erleichtert die Umstellung auf eine pflanzenbasierte Ernährungsform, sowie das Leben als Vegetarier und Veganer.

Als Vorreiter übernehmen wir immer eine Vorbildfunktion, welche es weise zu nutzen gilt.

Wichtig dabei ist es nie belehrend zu wirken, denn so wie Du nicht belehrt werden möchtest, so möchte das auch Dein Gegenüber nicht. Belehrungen bewirken auch bei Erwachsenen häufig das Gegenteil von dem was man sich wünscht.

Durch Deine Vorbildfunktion, den Wissenstransfer und die aktive Vermittlung Deiner Bedürfnisse, Beweggründe und Deiner Grenzen, trägst Du aktiv zu Deiner eigenen erfolgreichen Umstellung auf eine pflanzliche Ernährungsform bei.

Dein soziales Umfeld wird Dir bei dieser Herangehensweise weniger im Weg stehen, Dich möglicherweise bei Deiner Umstellung unterstützen, oder sich sogar selbst an der Umstellung beteiligen, wenn Du sie entsprechend informierst und involvierst.

 

Es liegt in Deiner Hand Dir selbst und Deinem Umfeld die Umstellung zu erleichtern.

 

Warum ist eine Schritt für Schritt Umstellung hin zu einer pflanzlichen Ernährung so wichtig?

Gewohnheiten lassen sich nicht von heute auf morgen einfach und stressfrei verändern. Dafür bedarf es Zeit, Geduld, Selbstfürsorge und Selbstliebe.

Schließlich haben wir uns diese Gewohnheiten besten Wissens, Gewissens und im Einklang mit vergangenen Bedürfnissen, Erfahrungswerten und in Abhängigkeit bestimmter Situationen angeeignet.

Wer seine Gewohnheiten langfristig und erfolgreich verändern möchte, der sollte das Schritt für Schritt, mit Geduld, Selbstvertrauen und mit etwas Mut zur Lücke tun.

Grundsätzlich mag der Mensch keine vermeintlichen Verluste, sowie Einschränkungen, welche mit einer Veränderung der Gewohnheit einhergehen können.

Misserfolge auf Grund einer zu schnellen Vorgehensweise demotivieren ihn nicht selten und sollten daher präventiv vermieden werden.

Eine Schritt für Schritt Vorgehensweise bei einer Umstellung auf eine rein pflanzliche Ernährung über einige Wochen hinweg, bringt daher einige Vorteile für den Erfolg einer Umstellung mit sich.

Zum einen empfinden wir die Umstellung nicht als Verlust, denn die schrittweise Umstellung ermöglicht es neue Gewohnheiten zu etablieren, diese mit der Zeit zu festigen und nebenbei alte Gewohnheiten abzulegen. Sukzessive werden dabei pflanzliche Alternativen entdeckt und in den Alltag integriert, während tierische Produkte Stück für Stück aus dem Ernährungsplan gestrichten werden.

Zudem können demotivierende Misserfolge minimiert oder sogar verhindert werden, indem wir in zu erreichenden und realistischen Etappen vorgehen und uns nicht dabei überfordern.

Des Weiteren ist die schrittweise Umstellung hin zu einer pflanzlichen Ernährungsweise sehr wichtig, um einen möglichen Nährstoffmangel auf Grund von mangelndem Wissen und fehlender Erfahrung präventiv zu vermeiden.

Gehen wir Schritt für Schritt vor, so lernen wir entsprechendes und notwendiges Wissen, welches unserem Wohlergehen langfristig zu Gute kommt.

Daher tue Dir etwas Gutes und stresse Dich nicht selbst!

 

Tipp: Um eine Gewohnheit zu verinnerlichen und zu automatisieren benötigt es ca. 66 Wiederholungen. Daher ist es sinnvoll diese 66 Wiederholungen in kürzerer Zeit auszuüben. Übrigens ein Grund warum viele Menschen Neujahrsvorsätze nicht durchhalten oder die Fitnessclubmitgliedschaft "umsonst" zahlen ohne hinzugehen. Sie haben die neue Gewohnheit noch nicht 66 ausgeübt, um sie zu automatisieren.

 

Wie kannst Du Deine Ernährung auf eine rein pflanzlicher Ernährung Schritt für Schritt in 8 Wochen umstellen?

 

Ab Woche 1: Teste Dich aus

Teste pflanzliche Lebensmittel, vegane Ersatzprodukte (Alternativmilch, Sojaprodukte, Ersatzprodukte aus Erbsenprotein etc.) und besuche vegane Restaurants bzw. probiere vegane Gerichte in Restaurants.

 

Ab Woche 2: Verzicht auf Fleisch

Verzichte auf Fleisch und integriere Deine liebsten veganen Ersatzprodukte

 

Ab Woche 3: Verzicht auf Eier

Streiche Eier aus Deinem Ernährungsplan.

Als Bindemittel beim Backen kannst Du Ei-Ersatz, Apfelmus, Bananenmus, oder Avocado Mus nutzen.

Für den Eigeschmack gibt es das Salz Kala Namak. Damit kann man sehr authentisches und leckeres Rührei aus Tofu machen.

 

Ab Woche 4: Verzicht auf Molkereiprodukte

Streiche Milch und Milchprodukte aus Deinem Ernährungsplan.

Die Vielfalt an Milchersatzprodukten ist mittlerweile groß.

Als Milchersatz eignen sich Sojadrink, Haferdrink, Kokosdrink, Reisdrink, Mandeldrink, Haselnussdrink, Quinoa Drink, Erbsendrink, oder Cashew Drink.

Als Joghurtersatz gibt es mittlerweile leckeren Joghurt auf Basis von Cashew, Soja, Mandel, Kokos, oder Lupine.

Frischkäse und Käse gibt es auf Basis von Mandel, Cashew, Hafer oder Kokosfett.

Sahne und Eiscreme gibt es auch auf Mandel-, Hafer-, Soja- oder Lupinenbasis. Teste Dich aus.

 

Ab Woche 5: Finde Deine pflanzenbasierten Lieblingsgerichte heraus

Versuche Dich daran Deine Lieblingsgerichte auf pflanzlicher Basis zu kochen

 

Ab Woche 6: Verzicht auf Lebensmittel mit jeglichem tierischen Ursprung

Verzichte auf jegliche Lebensmittel, welche tierische Lebensmittel enthalten, außer in Restaurants

 

Ab Woche 7: Auch bei Restaurantbesuchen wir nun rein pflanzlich gegessen

Verzichte nun auch in Restaurants auf Gerichte, welche tierische Produkte enthalten.

 

Ab Woche 8: Verzicht auf ungesunde pflanzliche Ersatzprodukte

Streiche ungesunde vegane Ersatzprodukte aus Deinem Ernährungsplan und ernähre Dich zu 80% mit natürlichen Lebensmitteln und zu maximal 20% mit tierischen Ersatzprodukten.

 

Wie sieht ein gesundes Ziel bei einer Umstellung auf eine pflanzliche Ernährung aus?

Dein Ziel sollte es sein Dich von 80% naturbelassenen Lebensmitteln zu ernähren und maximal 20% von veganen (häufig ungesunden) Ersatzprodukten (Fertigprodukte, Süßigkeiten und Co.).

 

Die meisten veganen Ersatzprodukte zählen, wie auch herkömmliche Fertiggerichte, Süßigkeiten und Co., zum Fast Food.

 

Mein persönliches Fazit

Sich vorwiegend oder rein pflanzlich zu ernähren ist und bleibt eine Herausforderung in einer Gesellschaft und in einem Wirtschaftssystem, welches den Verzehr von tierischen Lebensmitteln weiterhin unterstützt und fördert.

Rechtfertigung und Erklärung gehören zum Alltag. Das ist leider so. Mit ruhigen und überdachten Erklärungen kannst Du jedoch andere MItmenschen positiv beeinflussen oder Deine Grenzen wahren. Manchmal müssen wir den ersten Schritt gehen, wenn er auch mühsam ist, um andere dazu zu animieren moralischer und ethischer zu handeln, neue Wege zu erkennen, welche gesünder, umweltfreundlicher und vielleicht sogar leckerer und einfacher sind oder einfach nur damit sie unsere Grenzen respektieren. 

Am Ende ist es jedoch wichtig, dass Du nach Deinen Bedürfnissen handelst und Dich moralisch und ethisch gut fühlst mit dem was Du tust.

Andere hartnäckig von Deiner Überzeugung zu überzeugen bewirkt oft das Gegenteil. Gehe liebevoll an die Sache. Gib anderen die Möglichkeit sich selbst so zu entwickeln wie es für sie gut und richtig ist. Lasse Dich jedoch nicht von Deinem Weg abbringen. Auch Dir steht Dein individueller Weg im Einklang mit Deinen Bedürfnissen zu.

Eine Sache, welche sich wirklich positiv entwickelt ist, dass sich die Gastronomie und der Handel immer mehr auf pflanzliche Ernährungsformen einstellen. Für viele vielleicht einfach nur wirtschaftlich eine Notwendigkeit oder auch eine Goldgrube. Das darf Dir jedoch aus meiner Sicht egal sein. Es geht nur darum, dass Deine Ernährungsform für Dich richtig ist. Probiere Dich aus und bedenke immer, dass Du Dich ja zu jedem Zeitpunkt wieder anders entscheiden und handeln darfst.

Gehe Schritt für Schritt vor, statt es mit einer Hauruckaktion zu probieren, welche die Erfolgschancen mindert. Wie Du es jedoch angehst, das muss für Dich stimmig sein. Viel Spaß dabei!

 

Herzilche Grüße

Diana

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Hinweis: Alle Informationen zu den Blogartikeln zur veganen Ernährung sind besten Wissens und Gewissens recherchiert und zusammengefasst. Situationen, Zeiten und Zahlen verändern sich in unserer schnelllebigen Zeit schnell. Inhalte können sich daher zum Zeitpunkt des Lesens, schon wieder verändert haben. Sie geben Dir jedoch immer einen ersten Anhaltspunkt, mit welchem Du Dich weiterentwickeln kannst. Generell gilt: Hinterfrage auch was ich sage, und entscheide für Dich selbst, was für Dich momentan richtig und gut ist. Du darfst Deine eigene Meinung haben und Deine eigenen Bedürfnisse vertreten und sicherstellen.

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