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Wie Du mit negativen Gefühlen und Gedanken umgehen kannst.

Hallo Lieber Blogleser

Kennst Du das auch, dass Dir liebe Mitmenschen immer wieder gerne sagen, dass Du positiv denken sollst, wenn es Dir nicht gut geht, Du Sorgen, Ängste und Nöte hast?

Gibst Du eventuell selbst gerne diesen Rat an Deine Mitmenschen weiter, wenn sie Dir von ihren Problemen und Herausforderungen erzählen oder Dir ihre unschönen, negativen Gefühle über eine Situation offenbaren, sich Rat von Dir wünschen oder einfach nur eine Schulter zum Anlehnen?

Ich kenne das gut und schätze die Fürsorge meiner Mitmenschen auch wirklich sehr.

Ich finde diesen liebenswerten Rat jedoch ganz ehrlich gesagt mittlerweile sehr anstrengend, denn er funktioniert ganz einfach nicht beziehungsweise nur bedingt!

Und sind wir mal ehrlich, in den Meisten von uns löst dieser gut gemeinte Rat noch zusätzlichen Druck aus, welcher uns das Gefühl vermittelt, dass wir anderes sein, fühlen, denken oder handeln sollen.

Wir dürfen nicht wir selbst sein und das meist nur, weil andere nicht damit klarkommen, dass es uns manchmal einfach nicht gut geht, wir Sorgen und Ängste haben.

Zudem kommen noch all diese Ratgeber zum Thema „Wie lebe ich ein glückliches Leben“, in welchen häufig davon gesprochen wird, dass wir uns positive Gedanken machen sollen und dann wird alles gut!

Doch werden wir wirklich glücklicher, wenn wir uns alles schönreden? Verschwinden dadurch tatsächlich unsere Ängste und Sorgen?

Ganz ehrlich, das glaube ich nicht, denn insbesondere dieser Fokus auf das Thema „Glücklich sein“, gibt uns doch tatsächlich allen nur das Gefühl, dass wir ungenügend sind und in unserem Leben ein Mangel besteht.

Wir versuchen dieses Gefühl dann wiederum dadurch zu kompensieren, dass wir uns permanent damit befassen wie wir uns selbst und unsere Lebenssituation optimieren können.  

Ein Teufelskreis, welcher nie ein Ende finden wird, denn perfekt gibt es nicht und so werden wir auch nie zufrieden sein.

Problem ist, dass unser Selbstwertgefühl immer mehr unter unseren Misserfolgen und den ständigen Vergleichen mit anderen leiden wird und wir uns oft sogar selbst in unserem Optimierungsdrang verausgaben.  

Wir katapultieren uns somit Stück für Stück selbst ins aus und unser Glücksempfinden leidet immer mehr.

Dieser sinnlose Optimierungsdrang ist in meinen Augen jedoch kein Wunder! Die Medien und die Gesellschaft reden uns schließlich permanent ein, dass wir mehr brauchen, besser werden müssen, schöner, reicher, erfolgreicher und vor allem sollen wir glücklich sein!

Gefühle von Angst und Sorgen sind mittlerweile fast schon negativ behaftet und am besten sollten wir diese Gefühle gar nicht erst empfinden oder sie mindestens nicht nach außen tragen. Wir könnten ja unsere Mitmenschen damit belasten oder uns selbst Schwächen eingestehen. 

Leute das funktioniert so nicht, denn unser größter Gegner, wenn es ums „Schönreden“ geht, ist tatsächlich unser eigener Verstand. Diese Methode wird daher nicht funktionieren und hilft uns somit nicht weiter, wenn es uns darum geht zufriedener im Leben zu werden.

Unser Vertsand wird sich immer intensiver mit einer Thematik beschäftigen, sobald wir diese in den Fokus rücken und noch dazu gegen sie ankämpfen.

Sprich, machen wir das Thema Glück & Angstfreiheit zu unserem Fokus, dann wird auch unser Verstand sich darauf fixieren. Da die meisten von uns das Glück jedoch im außen suchen und nicht im inneren, ist Glück ein nicht erreichbares Ziel und unser Verstand wird permanent gegen uns arbeiten. Er wird uns immer sagen, dass wir wahres Glück noch nicht erreicht haben, egal wie erfolgreich, reich und schön wir in unserem Optimierungsdrang werden.

 

Unser Verstand ist ein wahres Wunderwerk und wir brauchen ihn vor allem zum Überleben.

Jedoch trickst er uns auch permanent aus, verschleiert die Realität und erschafft unsere eigene subjektive Wahrheit der Welt und unseres Lebens. 

 

Genau darüber schreibe ich in diesem Blogbeitrag, um ein besseres Verständnis für unsere eigene Psyche zu schaffen. Vor allem aber auch um diesem Irrglauben „sich immer alles schönreden“ zu müssen entgegenzuwirken, um Dir die Chance zu geben aus diesem „Ich rede mir alles schön“ Teufelskreis zu entkommen.

Und weil es nicht alleine hilft zu wissen warum etwas nicht funktioniert, gebe ich Dir auch gleich noch eine wirkungsvollere Methode zur Hand, um besser mit Deinen Sorgen und Ängsten umgehen zu können. 

Ich kann Dir sogar versprechen, dass die Strategie welche ich Dir in diesem Blogbeitrag mit auf den Weg gebe in der Umsetzung viel einfacher ist und ganz sicher effektiver als sich alles schön zu reden.  

 

Wichtig jedoch noch vorab:

Es geht in diesem Blogbeitrag nicht darum, dass wir nicht positiv denken sollen, sondern vielmehr darum, wie wir besser mit unseren Gedanken und Gefühlen und somit mit uns selbst umgehen.

Dieses besagt, dass Gefühle und Gedanken, wie alles das existiert, Energie sind. Positive Energie, zieht positives an und so auch bei unseren Gedanken und Gefühlen.

Denken wir positiv, so wird uns viel positives wiederfahren. Denken wir negativ, so folgen negative Erlebnisse und Ereignisse und das mittlerweile bekannte „Murphys Gesetz“ tritt in Kraft.

Das hat vor allem auch mit unserer Sicht auf unser Leben zu tun, denn wer positiv denkt und fühlt wird mit mehr Energie gesegnet sein und motivierter daran arbeiten seine Ziele zu erreichen.

Dieses universelle Gesetz hat daher ganz sicher seine Daseinsberechtigung und einen hohen Wirkungsgrad.

Daher ist positives Denken sehr wichtig für unser Glücksempfinden.

Allein schon, weil es in unserem Körper zur Ausschüttung von Glückshormonen beiträgt, welche uns positiv fühlen und handeln lassen. Dadurch beeinflussen wir wiederum unser Umfeld positiv und das wirkt sich vorteilhaft auf uns selbst aus. Daher entsteht durch das Positivdenken eine Win-Win Situation für alle.

Bei Ängsten und Sorgen funktioniert das Positivdenken jedoch nur beschränkt und das hat seinen Grund, denn unser Verstand lässt das ganz einfach nicht zu.

Und genau dieses Verständnis um unseren Verstand möchte ich durch diesen Blogbeitrag erweitern, damit auch Du einfacher und glücklicher durch Dein Leben gehen kannst ohne Dir alles schön reden zu müssen was Dir Ängste und Sorgen bereitet.

Ich möchte Dir zeigen, dass es einfacher ist bewusst durchs Leben zu gehen, als sich durch das Schönreden eine weitere Illusion von Dir selbst und Deinem Leben zu erschaffen und vor allem möchte ich an dieser Stelle auch einfach mal den Druck herausnehmen, dass wir mit dem Schönreden schon wieder irgendwie Leistung bringen müssen.

Aber nun rein ins Thema! ;)   

 

Die Sprachen von Körper, Geist und Seele

Bevor ich näher auf unseren Verstand eingehe, möchte ich ganz kurz den Menschen als Ganzes in Betracht ziehen, denn nur so können wir die Hauptaufgabe unseres Verstandes besser verstehen.

Der Mensch besteht aus seinem Körper, seinem Geist und seiner Seele, welche unterschiedliche Funktionen haben und unser Leben erst ermöglichen. Fehlt auch nur einer dieser 3 Essenzen menschlichen Seins, so wären wir nicht lebensfähig.

 

Unseren Körper benötigen wir um uns fortbewegen zu können, zu fühlen, zu kommunizieren und um die Welt da draußen mit unseren Sinnen zu erfassen. Unsere Gefühle und unser Handeln stehen dabei für die Sprache unseres Körpers. Nur durch unsere Gefühle erleben wir die Welt und handeln entsprechend unserer Gefühle.

 

Unser Geist steht wiederum für unsere Gedanken, also unseren Verstand. Mit ihm erschaffen wir unsere subjektive Wirklichkeit und er sorgt für unser Überleben. Gäbe es unseren Verstand nicht, so würde wir uns schneller in Gefahr bringen, als uns lieb ist und unsere Existenz wäre gefährdet. Die Sprache unseres Verstandes sind daher unsere Gedanken, Wünsche, Hoffnungen, Pläne und Visionen.

 

Dann gibt es da noch unsere Seele, welche uns sagt warum wir hier auf Erden sind. Sie steht für unsere Intuition, unser Bauchgefühl und leitet uns den Weg zu unserem wirklichen Glück, welches in der Erfüllung unserer individuellen Bestimmung auf Erden besteht.

Die Sprache der Seele ist die Liebe, denn Liebe ist es was sich jeder Mensch auf dieser Erde wünscht und nach welcher er tatsächlich handelt, egal welcher Herkunft und egal welchen Glauben er oder sie in sich trägt. Liebe ist es was uns alle miteinander verbindet.   

Gäbe es keine Liebe für unsere Mitmenschen und all die Dinge welche uns das Leben schenkt, so wären wir nicht motiviert überhaupt leben zu wollen. Daher ist es die Liebe, welche uns antreibt.

Unsere Seele spricht daher unterbewusst immer mit uns, auch wenn wir es nicht bewusst wahrnehmen. Unser Verstand und unser Körper lassen uns hingegen Liebe erleben, sie fühlen und nach ihr handeln.

Da Liebe der stärkste Antrieb eines jeden Menschen ist, ist unsere Seele glücklich, wenn wir in Liebe handeln, das tun was uns mit Liebe erfüllt und mit dem was wir tun Liebe erfahren. Ist das Gegenteil der Fall, so geht es uns nicht gut, denn unsere Seele leidet.

 

Unser logischer Verstand kann daher noch so viel versuchen alles schön zu reden, wenn dem nicht wirklich so ist und wir gegen unseren wirklichen „Daseinswunsch“ (Seelenplan) auf Erden arbeiten. Unsere Seele wird immer nach Liebe und der Erfüllung unseres individuellen Seelenplans streben.

Daher gibt es nur eine Möglichkeit wahres Glück zu erfahren: In Liebe zu sich selbst und zu anderen zu handeln und seiner Intuition zu folgen. Glück entsteht und besteht daher in unserem Inneren und nicht durch Äußeres.

Unser Verstand und unser Körper lassen uns jedoch erst danach handeln, fühlen und denken. Unsere Gefühle und unsere Gedanken agieren daher auch ein bisschen wie unser eigener   Kompass, welcher uns sagt, ob wir uns auf dem richtigen Weg befinden.

Ob wir dann tatsächlich unseren Gefühlen folgen und somit wahres Glück erfahren, das liegt letztendlich nur an uns… ;) Keiner und nichts außer uns selbst, kann uns wirklich glücklich machen.

Nun aber zu unserem Verstand und warum sich alles schönreden nicht funktioniert.

 

Was ist die Hauptaufgabe unseres Verstandes?

Die Hauptaufgabe unseres Verstandes ist es unser Überleben zu sichern, indem er alle Sinneseindrücke aus unserem Umfeld über unsere Sinnesorgane erfasst, diese analysiert, mit Erfahrungen aus der Vergangenheit vergleicht, sowie mit den dazugehörigen Gefühlen. Daraufhin wird die Situation von unserem Verstand ausschließlich in gefährlich oder nicht gefährlich eingestuft und folgend eine chemische Reaktion in Gang gesetzt, welche die jeweiligen Gefühle in uns auslöst nach welchen wir letztendlich handeln.

So werden in Situationen, welche von unserem Verstand als gefährlich eingestuft werden, automatisch Stresshormone ausgeschüttet, welche uns kämpfen oder flüchten lassen (Fight or Flight), um somit unser Überleben zu sichern.

Besteht wiederum keine Gefahr, so werden keine Stresshormone ausgeschüttet beziehungsweise werden sogar Glückshormone freigesetzt. Wir sind entspannt und reagieren auch dementsprechend nicht im Fight or Flight Modus.  Unser Überleben muss schließlich nicht gesichert werden.

 

Wozu dienen uns negative Gedanken und Gefühle?

Wie Du gerade gelernt hast, ist es die Hauptaufgabe unseres Verstandes unser Überleben zu sichern, indem er dafür sorgt, dass wir entsprechend reagieren. Diese Reaktion folgt auf ein Gefühl, welches durch eine chemische Reaktion in unserem Körper ausgelöst wird und uns letztendlich dazu motiviert zu handeln. Würden wir nichts fühlen, so wären wir in keiner Weise motiviert irgendwie zu handeln und unsere Überlebenschance wäre bedeutend geringer.

Würden wir Schmerz und Angst nicht empfinden, so würden wir uns sehr wahrscheinlich immer wieder in die gleichen misslichen und lebensbedrohlichen Situationen bringen.

Daher ist es die Hauptfunktion von negativen Gedanken und Gefühlen uns vor Gefahren zu beschützen.

Warum sich also negativen Gedanken und Gefühlen ausreden oder schönreden wollen oder sogar noch verärgert mit sich selbst sein, sollten wir mal nicht so positiv gestimmt oder ängstlich sein?

Wenn wir es genauer betrachten, bekämpfen wir uns dadurch ja sogar selbst und irgendwie sollten wir ja fast schon dankbar dafür sein, dass wir diese Gefühle überhaupt haben, denn sie beschützen uns und weisen uns den für uns richtigen Lebensweg.

Wir müssen diese Gefühle daher tatsächlich deuten lernen und dann auch danach handeln. Nur so lernen wir mit unseren Ängsten und Sorgen umzugehen und können dadurch sogar noch positives in unserem Leben bewirken, denn wir folgen somit immer mehr und kontinuierlicher unserem Lebensweg. Dazu jedoch später noch mehr.

An dieser Stelle möchte ich noch kurz erwähnen, dass es wirklich sinnlos ist, wenn wir uns über irgendwelche Gefühle ärgern, denn letztendlich sind sie die Folge einer chemischen Reaktion in unserem Körper, welche nur darauf aus ist unser Überleben zu sichern oder uns zur Fortpflanzung animiert.

Wie Du feststellst, ist unser Verstand einfacher gestrickt, als wir uns denken. Für ihn zählt nur die Erhaltung unserer Art und basierend darauf steuert er uns in unserem Leben durch Gefühle, welche unser Handeln beeinflussen.

Daher hör auf mit Dir sauer zu sein, solltest Du etwas empfinden, was gerade einfach nicht so wirklich in Deine Lebenssituation passt oder welche Du einfach nicht wirklich verstehst. Alle Gefühle sind auf Hormone zurückzuführen und somit hat der Spruch „Es sind mal wieder die Hormone“ seine Daseinsberechtigung ;)

 

Trotz dessen gibt es hier noch einen wichtigen Unterschied zwischen „positiven“ Ängsten & Sorgen, welche uns als Warnsignal dienen und solche, welche uns lähmen und dauerhaft depressiv stimmen.

Gegen lähmende Ängste solltest Du aktiv vorgehen, sonst werden sie Dein Leben dauerhaft überschatten und letztendlich hast Du nur diese eine Chance das Beste aus Deinem Leben zu machen.  Wie bei allem zählt auch hier das Maß.

 

Übrigens sind gelegentliche Ängste und Schmerzen für unseren Verstand äußerst wichtig, denn nur, wenn er die Bedeutung diese Gefühle kennt, kann er uns auch zukünftig in Gefahrensituationen dazu animieren zu reagieren.

 

Dieses Wissen über die Bedeutung unserer Gefühle kann unser Verstand nur durch Vergleiche erfassen. Diese entstehen nur dann, wenn unser Verstand gegenteilige Gefühle in verschiedenen Situation schon erlebt hat, diese in gefährlich und nicht gefährlich einstufen und abspeichern konnte. 

Erst wenn unser Verstand gelernt hat, was gute und schlechte Gefühle bedeuten und diese mit verschiedenen Situationen in Zusammenhang bringen kann, erst dann kann er uns bei Gefahr dazu animieren uns zu wehren oder Schutz zu suchen.

So lernen wir zum Beispiel schon in der Kindheit, dass Herdplatten heiß sind und wir nicht darauf langen sollten, denn schließlich verursacht das Schmerzen, welche wir als negativ empfinden. 

Würden wir positive Gefühle dabei empfinden oder keine, dann würden wir uns selbst in Gefahr bringen, denn wir würden sehr wahrscheinlich immer wieder auf die heiße Herdplatte langen und uns verbrennen.

Das gilt natürlich nicht nur bei körperlichen Schmerzen, sondern auch bei emotionalen Ängsten.

Auch Liebe verstehen wir erst, wenn wir sie erlebt haben und auch vergeblich ersehnen mussten.  

Die Erfahrung von Abwesenheit und Anwesenheit von bestimmten Gefühlen in bestimmten Situationen ist hier ausschlaggebend für unseren Verstand. Nur so hat er einen Vergleich auf welchen er reagieren kann.

Was hat es mit den Schutzstrategien auf sich?

Die meisten unsere Ängste werden in den ersten 6 Lebensjahren geformt. In diesen Jahren sind wir, teilweise komplett, auf unsere Eltern angewiesen, welche uns beschützen müssen, da wir es selbst noch nicht können.

Selbst bei den beschützendsten Eltern erleben Kinder jedoch Verletzungen emotionaler und körperlicher Art, welcher unser Verstand abspeichert und später in ähnlichen Situationen wieder unbewusst abruft. Unser Verstand hat eine Verknüpfung zwischen einer Situation und einem Gefühl hergestellt und wird genau diese Gefühle in ähnlichen Situationen in der Zukunft wieder abrufen. Das erklärt auch so manch eine unerklärliche Angst im Erwachsenenalter.

Was unser Verstand jedoch noch zusätzlich macht, er legt sich unbewusste Schutzstrategien in der frühsten Kindheit zurecht, welche uns vor negativen Gefühlen schützen sollen, da wir uns selbst ja noch nicht wehren können. So lernen wir mit negativen Gefühlen insbesondere durch Rückzug oder Angriff umzugehen, was wiederum stark abhängig von der Erziehung unserer Eltern ist. Darüber jedoch mehr in einem weiteren Blogbeitrag ;)

Für diesen Blogbeitrag ist nur wichtig zu verstehen, dass Schutzstrategien aus der Kindheit in unserem Erwachsenenalter auch noch wirken, obwohl wir uns als Erwachsene wehren oder Schutz suchen könnten.

Da wir uns dieser in der frühen Kindheit angeeigneten Schutzstrategien jedoch nicht bewusst sind, fressen wir unsere Ängste und Sorgen entweder in uns hinein (Rückzug) oder wir äußern sie durch verbale und körperliche Attacken, sowie durch verborgene Angriffe, meist auf unsere Mitmenschen (Angriff). 

Das trifft insbesondere dann zu, wenn wir uns gegen unser Selbstbild verhalten und andere, mit unserer für uns noch nicht einmal selbst verständlichen Reaktion, verletzen.

Kommt die Situation vor, dann kannst Du davon ausgehen, dass eine Schutzstrategie aus der Kindheit sich gerade bemerkbar macht.

Daher sind es insbesondere diese Schutzstrategien, welche uns Sorgen bereiten, denn sie verursachen unnötige zwischenmenschliche Konflikte.

 

Als Beispiel

In der frühen Kindheit wurden wir von unseren Eltern vernachlässigt und reagieren nun immer wieder panisch und schnippisch auf unseren Partner, wenn diese/dieser uns mal wieder etwas zu unabhängig wird. Wir verfallen dabei in unsere in der Kindheit erlernte Schutzstrategie und reagieren unfair und verletzend oder ziehen uns zurück. Dabei könnten wir unserem Partner einfach sagen, dass wir Angst haben, dass er uns vernachlässigt.

In den meisten Fällen wäre das Problem dann schon gelöst, denn der Partner würde verstehen was los ist und hätte vielleicht sogar Verständnis. Zumindest würde man jedoch eine Grundlage zur Unterhaltung und Problemlösung schaffen. So würden beide Partner nicht grundlos unter der Situation leiden.

 

Diese Schutzstrategien, welche wir uns in der frühen Kindheit angeeignet haben und welche unbewusst im Erwachsenenalter wirken, machen es schwer sich Gefühle einfach auszureden. Dafür müssen wir unsere Schutzstrategien erst kennen und lernen sie zu deuten und mit ihnen umzugehen. Dazu in einem folgenden Blogbeitrag mehr…

 

Der Unterschied zwischen körperlichem Schmerz und emotionalen Ängsten/Sorgen

Angst entsteht immer nur dann, wenn eine Situation/Begebenheit: 

  • nicht verstanden wird (woher kommen sie und warum)
  • eine hohe Bedeutung für uns hat
  • von uns nicht kontrolliert werden kann
  • schmerzhaft sein könnte
  • nicht mit unseren 5 Sinnen erfasst werden kann

Tritt eine oder mehrere dieser Situationen ein, dann verspüren wir Angst, denn unser Verstand und unser Unterbewusstsein arbeitet in diesen Situationen auf Hochtouren. Sie analysieren wie gefährlich eine Situation für unser Überleben sein könnte, indem sie abgespeicherte Erinnerungen aufrufen, welche Angst und Schmerz verursacht haben könnte.

 

Bei körperlichen Schmerzen ist das meist schnell getan, denn wir nehmen diese mit mindestens einem unserer 5 Sinne wahr, wir sind uns bewussst das körperliche Schmerzen schmerzhaft sind, wir wissen meist woher sie kommen und warum wir sie haben, wir können ihr Bedeutung schnell einstufen und wir können aktiv etwas gegen die Schmerzen tun. 

 

Bei emotionalen Schmerzen ist das schon schwerer, vor allem da wir uns oft vor ihnen häufig verschließen und das warum und woher sie kommen nicht beantworten wollen.

Wenn wir nicht wissen woher sie kommen und warum wir sie haben, dann können wir sie auch nicht kontrollieren und sie nach Bedeutung kategorisieren. Zudem sind emotionale Schmerzen nicht durch unsere 5 Sinne (schmecken, sehen, hören, körperlich fühlen, riechen) zu erfassen und erklären und der Mensch muss alles mit seinen 5 Sinnen erfahren, um es zu glauben und zu verstehen. 

Genau das macht emotionale Schmerzen zu einer enormen Herausforderung für unseren Verstand und somit für uns selbst, denn unser Verstand bleibt verwirrt und so auch unsere Gefühlswelt.

Logisches Denken hilft uns da nicht weiter und das ist ein weiterer Grund warum sich das Schönreden von negative Gedanken und Gefühle, wenn es um Emotionen geht, nicht funktioniert.

 

Warum können wir nicht Nichtdenken?

Hierfür gibt es 2 Gründe warum der Mensch permanent denkt und diese haben natürlich, wie könnte es auch anders sein, mit unserem Überleben zu tun.

 

Grund 1: Verstehen wer wir sind und uns und andere wahrnehmen

Ohne Verstand wüssten wir nicht wer wir sind, denn wir könnten keine Antwort darauf geben wer wir sind, was wir können oder was wir tun.

Wir könnten uns und andere nicht wahrnehmen. Unser Verstand veranlasst unser Fühlen und Handeln und gibt unserer Persönlichkeit somit Ausdruck. 

Nehmen wir uns und unser Umfeld nicht wahr, so wäre unser Überleben nicht wichtig und wir würden uns selbst sehr schnell in lebensbedrohliche Situationen hineinkatapultieren.

 

Grund 2: Weiterentwicklung

In der Natur steht Stillstand immer für Tod und da die Natur auf Überleben ausgerichtet ist und so auch unser Verstand, wird er erst aufhören zu denken, wenn wir Tod sind. Deshalb hält uns unser Verstand auch immer auf Trab und treibt uns an neues zu erleben. Evolutionär gesehen geht es immer um die Weiterentwicklung in der Natur. Auch unser Gehirn ist immer damit beschäftigt sich weiterzuentwickeln und an die Umgebung optimal anzupassen. Daher ist es nicht möglich uns einzureden, dass wir nicht denken sollen, denn unser Verstand lässt das nicht zu. Es ist schlichtweg nicht möglich.

 

Ein gutes Beispiel dafür ist folgendes:

Stell Dir bitte keinen Hund im rosa Röckchen vor, welcher mit einem Elefanten im Sommerkleid auf einer Bergspitze tanzt?

Und was ist gerade passiert? Du hast Dir genau das vorgestellt, oder?

 

Das liegt zum einen daran, dass der Menschen, wie gesagt, nicht nichtdenken kann und zum anderen aber auch daran, daß unser Verstand keine Negationen versteht.

Er versteht bei erwähnten Beispiel folgendes: „Stell Dir bitte einen Hund im rosa Röckchen vor, welcher mit einem Elefanten im Sommerkleid auf einer Bergspitze tanzt?“

Schon stellen wir uns genau diese Situation vor, beschäftigen uns damit und sind noch selbst überrascht, dass wir nicht, nicht darüber nachdenken können.

So ist das auch wenn wir uns sagen, dass wir keine Ängste und Sorgen haben dürfen, uns nicht traurig, gestresst oder hilflos fühlen sollen und wenn wir nicht unglücklich sein dürfen.

Genau dann sind wir es nämlich wirklich.

 

Warum unser Verstand es nicht zulässt, dass wir uns Dinge schönreden

Unser Verstand versucht uns permanent auf Trab zu halten, damit zu jeder Zeit unser Überleben gesichert ist und wir uns weiterentwickeln, denn Stillstand bedeutet in der Natur Tod.

Dabei lenkt er uns aber auch permanent davon ab im Hier und Jetzt zu leben und in Liebe und Achtsamkeit durch unser Leben zu gehen.

Er versucht uns fortwährend von unserem Herzen und aus der Gegenwart zu treiben und lenkt uns somit von unserem Seelenplan und unserem tatsächlichen Glück ab, indem er uns unnötige Sorgen und Ängste aus der Vergangenheit oder Zukunft bereitet.

Er stellt uns immer wieder vor neue Herausforderung, welche es uns schwer machen in der Gegenwart zu leben, in welcher wir ausschließlich die Möglichkeit haben unser Leben zu gestalten und zu genießen.

Er schafft wie ein Illusionist eine Illusion der Realität, wenn wir ihn lassen und bringt uns unbewusst immer aus dem Fühlen ins Denken.

Das tut er auf folgende Weise:

 

1. Kommentieren  

Unser Verstand mag keine Stille, denn er muss ja permanent denken und unser Überleben sichern. Deshalb macht er sich vor allem in der Stille bemerkbar, unter anderem in dem er uns dazu animiert Sinneseindrücke in Worte zu fassen und uns somit vom Hier und Jetzt ablenkt.

Unser Verstand möchte uns nicht genießen lassen, denn das würde heißen, dass wir nicht mehr aufmerksam sind und unser Leben dadurch bedroht sein könnte.

Deshalb fangen wir in den schönsten Momenten manchmal an belangloses zu reden und Sinneseindrücke zu kommentieren, anstatt die Ruhe und Schönheit des Momentes zu genießen. 

 

2. Herkunftsforschermodus – Warum ist das so? Woher kommt das?

Unser Verstand ist in seinem Überlebensfokus besessen von den zwei Fragen:

  • Warum fühle ich was ich fühle? 
  • Woher kommen diese Gefühle?

Das Warum möchte unser Verstand wissen, um sich für die Zukunft abzusichern, dass er uns bei möglicher Gefahr noch optimaler im Überlebenskampf reagieren lässt.

Das Woher dient wiederum der schnellen Abrufbarkeit des Gefühls, wenn nötig.

 

Daher denken wir oft über das Warum und Woher unsere Gefühle kommen nach und so lenkt unser Verstand auch dadurch unsere Aufmerksamkeit vom Hier und Jetzt ab und erschwert es uns wirkliches Glück zu empfinden und uns auf die Umsetzung unserer Herzenswünsche zu konzentrieren.

 

3. Problemwälzer

Unser Verstand ist eine Problemlösungsmaschine und liebt Probleme, denn mit jedem Problem das er in der Vergangenheit lösen konnte und in der Gegenwart lösen kann, ist er besser für das Überleben in der Zukunft vorbereitet.

Daher sucht er sich immer wieder neue Probleme und wir grübeln häufig über unwichtiges, nicht lösbares oder über sich von selbst auflösende Probleme nach. Unser Verstand animiert uns regelrecht zum Grübeln.

Besonders liebt er Fragen und Probleme zu welchen es keine Antwort gibt, wie:

  •  Wann werde ich glücklich sein?
  • Warum bin gerade ich krank geworden?
  • Woher kommt Gott und das Universum?

Diesen Fragen schenkt unser Verstand enorme Bedeutung und lenkt uns damit vom Hier und Jetzt ab. Das kostet uns enorme Energie und nimmt uns die Chance wahres Glück zu empfinden.

 

4. Wir müssen uns verändern

Unser Verstand ist permanent daran interessiert, dass er sich und wir uns optimieren.

Daher kann alles perfekt sein und uns fällt ein was noch besser sein könnte oder wo vielleicht doch noch Optimierungsbedarf besteht.

Daher wird unser Verstand uns im glücklichsten und perfektesten Moment zur Optimierung animieren und uns von wahrem Glück ablenken, denn er schafft sogleich wieder einen Konflikt den er lösen darf und veranlasst, dass wir nicht im Hier und Jetzt genießen können.

 

5.  Es ist nie genug

Unser Verstand glaubt, dass der Sinn im Leben im Vermehren liegt und motiviert uns dazu immer besser, schöner, erfolgreicher und stärker zu werden. Naja, oder in unserer modernen Welt eben glücklicher.

Das ist jedoch so, als würden wir einen Eimer mit Loch mit Wasser befüllen wollen, aber dieser nie wirklich voll wird.

Unser Verstand will immer mehr und so wird unser Versuch perfekt zu sein nie funktionieren. Wir können dadurch auch nie wirkliches Glück erfahren, wenn wir versuchen immer besser zu werden als wir sind. Es wird nie ein Ende geben.

Positives Denken und Glücksempfinden kann man lernen (Gehirnforschung)

Aus der Gehirnforschung weiß man heute, dass in unserem Gehirn mit jedem Gedanken und jedem Gefühl und der daraus resultierenden Handlung neue Nervenbahnen angelegt, verknüpft und abgespeichert werden.

Diese Abspeicherung von Situationen und Gefühlen als eins dient dazu unser Leben zu sichern, denn abgespeicherte Situationen können nun in ähnlichen Situationen blitzschnell abgerufen werden und wir somit dazu animiert werden zu reagieren.

Wenn wir in verschiedensten Situationen häufiger positiv als negativ denken und fühlen, so werden in unserem Gehirn auch dementsprechende Muster in Form von neuronalen Vernetzungen abgespeichert. Unser Gehirn lernt dabei positiv zu denken, was unsere Gefühlswelt positiv beeinflusst, denn es werden weniger Stresshormone ausgeschüttet, welche Gefühle von Angst und Sorgen hervorrufen.

Schlichtweg gesagt: Positives Denken bewirkt, dass wir uns generell glücklicher fühlen, da die entstandenen „positiven“ neuronalen Vernetzungen in unserem Gehirn zu „positiven“ chemischen Reaktionen in unserem Körper führen, welche das Glücklich sein vereinfachen.

Das Gegenteil passiert bei negativen Gedanken.

Da neuronale Vernetzungen aber nicht statisch sind, sondern dynamisch, sich verändern und neubilden können, kann man Positivdenken mit etwas Geduld und Durchhaltevermögen lernen.

Auch Ängste können durch neue neuronale Verknüpfungen sozusagen verlernt werden.

Das passiert zum Beispiel, wenn man sich seinen Ängsten stellt und positive Erfahrungen macht. Unser Gehirn lernt dabei, dass eine bestimmte Situation keine Gefahr darstellt. Kommt es erneut zur gleichen oder ähnlichen Situation, so wird die Ausschüttung von Stresshormonen zu unserem Schutz nicht durch unser Gehirn veranlasst und wir empfinden keine Angst mehr.

Wie kannst Du effektiv mit negative Gedanken und Gefühle umgehen?

Wie Du jetzt weißt, lässt sich unser Verstand nur bedingt von uns kontrollieren und wenn dann auch nur kurzfristig. Schließlich ist er ja auf unser Überleben ausgerichtet und wird immer im Zuge dessen versuchen uns zu steuern. Überleben ist seine Priorität und so steuert er dementsprechend auch unsere Gedanken, da diese unsere Gefühle hervorrufen, welche wiederum unser Handeln veranlassen.

Versuchen wir unsere Gedanken zu kontrollieren, so investieren wir dabei sehr viel Energie indem wir im Grunde gegen uns selbst arbeiten. Zum anderen sind Gedanken und Gefühle Energie und wenn wir uns auf sie fokussieren, wächst ihre Energie und unsere Sorgen und Ängste werden sehr wahrscheinlich nur noch ausgeprägter.

 

Von daher müssen wir Ängsten, Sorgen und negativen Gedanken Energie nehmen und das tun wir indem wir sie:

 

1. wahrnehmen

2. beobachten

3. verstehen (woher kommen sie, warum und welchen Nutzen haben sie)

4. akzeptieren lernen oder aktiv gegen sie vorgehen, indem wir die neuronalen Verknüpfungen in unserem Gehirn durch positive Erlebnisse und Gefühle verändern.

 

Letztendlich sind auch die negativen Gedanken und Gefühle Teil von uns und haben eine äußerst wichtige Aufgabe.

Wichtig ist jedoch zu verstehen, dass wir nicht unsere Gefühle und Gedanken sind, wir durch sie jedoch unsere subjektive Realität schaffen.

Daher ist der erste Schritt zu einem besseren Umgang mit seinen negativen Gedanken, Ängsten und Gefühlen, sich mit ihnen zu befassen, denn nur wer weiß wird weiser und wird sein Leben im Einklang mit sich selbst leben können. 

Wir müssen uns also erst einmal verstehen lernen und das bedeutet wahrnehmen und beobachten.

Wenn Du also in eine Situation kommst, wo Du Angst verspürst oder Deine Gedanken Amok laufen, dann halte kurz inne und spüre in das Gefühl hinein. Beobachte was in Deinem Körper und Kopf passiert und sage Dir so etwas in der Art wie: „Hallo Gefühl ich nehme Dich wahr.“ Daraufhin kannst Du in Dich hineinspüren oder Deinem Gefühl auch einfach folgende Fragen stellen:

  • 1. Gefühl woher kommst Du? 
  • 2. Gefühl was nutzt Du mir?

Sehr wahrscheinlich hast Du dann sehr schnell eine Antwort auf die Fragen warum Du das Gefühl überhaupt verspürst und wenn Du den Nutzen des Gefühls kennst, dann ist es auch einfacher mit diesem negativen Gefühl und den negativen Gedanken umzugehen.

Wenn Du den Nutzen und somit den Sinn und Mehrwert des negativen Gefühls und Gedankens kennst, dann kannst Du sie auch leichter akzeptieren oder hast etwas in der Hand gegen was Du vorgehen kannst, um eine positive Veränderung hervorzurufen.

Immer dann, wenn wir etwas nicht verstehen und es keinen Sinn für uns macht, geraten wir in das alt bekannte Hamsterrad beziehungsweise in einen Teufelskreis.

Deshalb müssen wir verstehen, um uns besser zu fühlen.

Sobald Du Deine Ängste und Sorgen, aber auch Deine Schutzstrategien verstehst wirst Du emphatischer mit Dir selbst umgehen, eine gesunde Selbstliebe entwickeln, mehr Verständnis für Deine Mitmenschen aufbringen und dadurch weniger Zwischenmenschliche Konflikte durchleben müssen. Das heißt wiederum auch weniger Sorgen in Dein Leben ziehen.

Zudem steigert ein Verständnis für sich selbst das Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen, was Dir helfen wird Deine Lebensziele umzusetzen und zu vertreten.  

Wenn Du gelernt hast mit Deinen Ängsten und negativen Gedanken umzugehen, wird es Dir immer öfter gelingen im Hier und Jetzt zu leben, denn Du wirst die Vergangenheit, auf sich beruhen lassen und der Zukunft mit mehr Vertrauen ins Leben (Urvertrauen) und Zuversicht entgegenblicken. Die meiste Zeit im Hier und Jetzt zu sein, ist der Schlüssel zu mehr Glück und Freude im Leben.

Sei Dir zudem bewusst, dass das Leben und das Universum immer für und nie gegen Dich sind. Ja, das Leben stellt uns auch vor unschöne Herausforderungen, aber an diesen dürfen wir wachsen, denn unsere Weiterentwicklung und unser individueller, einzigartige Beitrag an die Welt sind die Gründe warum wir hier auf Erden sind.

Wohlgemerkt steckt unser individueller Beitrag an die Welt in unseren individuellen Talenten, welche viele von uns in unserer schnelllebigen Zeit leider nicht mehr kennen oder einsetzen können/dürfen. Ich glaube, dass das einer der Hauptgründe ist, warum es vielen von uns vor allem psychisch so schlecht geht, denn wir leben die meiste Zeit gegen und nicht für uns. Das muss sich ändern!

Nur wer im Hier und Jetzt lebt kann durch seine Schöpferkraft sein Leben gestalten, denn das ist nur in der Gegenwart möglich.

Nur wer im Hier und Jetzt lebt, wird Freude und Gedankenruhe finden, denn wir können unsere Aufmerksamkeit immer nur auf eine Sache richten und somit können wir nicht gleichzeitig im Hier und Jetzt sein und nebenbei Sorgen und Ängste empfinden.

Weitere Tipps für akute Gefühlsausbrüche

Bei akuten und sehr intensiven Gefühlausbrüche, sowie bei nicht änderbaren Situationen, ist es häufig schwer die Beobachterperspektive einzunehmen und Ruhe zu bewahren.

Damit unser Körpergedächtnis und unser Verstand diese negativen Gedanken und Gefühle jedoch nicht abspeichert und später in Situationen abruft in welche Ängste und Sorgen unnötig oder nicht gerechtfertigt sind, ist es wichtig sich in diesen Momenten abzulenken.

Ablenkung ist da tatsächlich die beste Methode, denn wie Du gelernt hast, ist unser Gehirn nicht multitaskingfähig und somit können wir nicht gleichzeitig Schmerz empfinden, wenn unsere Aufmerksamkeit auf andere Dinge fokussiert ist.

Um Deine Aufmerksamkeit vom Schmerz abzulenken kannst Du zum Beispiel folgendes tun:

 

Deine Umgebung beobachten

Zähle zum Beispiel Autos, lausche dem Vogelgezwitscher, schaue welche Farben es in Deinem Umfeld gibt oder nimm die Gerüche war. Lenke Deinen Verstand durch andere Sinneswahrnehmung vom Schmerzdenken ab.

 

Stell Dir selbst eine Gedankenaufgabe

Du kannst Dir zum Beispiel die Buchstaben im Alphabet laut vorsagen und zu jedem Buchstaben ein Tier, ein Ort oder ähnliches ausdenken. Du kannst Dir aber auch eine Rechenaufgabe stellen, eine Kreuzworträtsel oder Sudoku lösen. Was auch immer Dir in einer Akutsituation einfällt. Hauptsache ist es, dass Du Deine Gedanken beschäftigt hältst und sie dadurch vom Schmerz ablenkst.  

 

Bewege Dich

Wer sich aktiv bewegt und sich auf den Bewegungsablauf konzentriert lenkt seine Gedanken ab. Besonders gut sind Koordinationsübungen oder Yoga, welche unsere Aufmerksamkeit bei der Ausführung benötigen.

 

Klopfe Dich ab

Durch unseren Körper fließt Energie und wenn wir uns von Kopf bis Fuß abklopfen kommt zum einen der Energiefluss wieder in Gang und zum anderen können wir nicht klopfen und gleichzeitig denken. Probiere es doch einfach einmal aus. ;)

 

Atemübung

Konzentriere Dich auf Deinen Atem. Schnell wirst Du merken, dass Deine Gedanken zur Ruhe kommen, denn wir können uns nicht auf unseren Atem konzentrieren und gleichzeitig an andere Dinge denken. Der Atem findet im Hier und Jetzt statt und somit sind auch Deine Gedanken ganz bei Dir und nicht in der Vergangenheit oder Zukunft, welche uns Sorgen und Ängste bereiten.

 

Stelle Dir vor wie das Gefühl verschwindet

Du kannst Dir auch vorstellen wie das Gefühl verschwindet indem Du das Gefühl lokalisierst und Dir dann vorstellst, wie es sich auflöst, wegfliegt oder verpufft.

Löst die Angst einen Knoten in Deinem Bauch aus, so stelle Dir mit geschlossenen Augen imaginär vor, wie dieser sich löst. Du wirst merken was für eine Power unsere Imaginationskraft hat.

 

Sag laut Stopp

Manchmal kann es auch helfen laut STOPP zu sagen, um negative Gefühl in den Griff zu bekommen. Das Gehirn nimmt ein lautes Stopp wahr und verarbeitet dieses auch dementsprechend. Dabei werden neue neuronale Vernetzungen hergestellt, welche sich zukünftig positiv auf unsere Wohlbefinden auswirken können. Denn wenn unsere neuronalen Vernetzungen im Gehirn mehr positiv als negativ ausgerichtet sind, so empfinden wir weniger Schmerz, Sorgen und Angst. Unser Verstand lernt positiv zu denken und ruft negative Gefühle in ähnlichen Situationen nicht mehr auf, denn er assoziiert keine negativen Gefühle mehr mit einer bestimmten Situation.

 

Stelle Dir Helfer vor

Jeder Mensch hat Angst allein zu sein, denn wir sind Rudelwesen und keine Einzelgänger. Mindestens eine einzige Person braucht jeder Mensch in seinem Leben, welche uns Halt, Liebe und Fürsorge schenkt, insbesondere in schweren Situationen.

Da unser Gehirn jedoch eine wahnsinnige Macht über unsere Gefühlswelt hat, können wir uns daher einen stärkenden Helfer an die Seite vorstellen.

Das kann wirklich jedes Wesen sein, was wir uns vorstellen möchten. Sei es unser Krafttier, Superman, der starke Papa, Vin Diesel, das Lieblingshaustier oder was auch immer uns Kraft in schweren Situationen schenken kann. Das wissen wir alle nur ganz individuelle wer oder was das für uns sein kann.

 

Diese Methode ist übrigens meine Lieblingsmethode seitdem ich ausgebildet wurde in schamanischen Heilmethoden und meine Krafttiere kennenlernen durfte.

Befinde ich mich in einer Akutsituation, so stelle ich mir meine Krafttiere an meiner Seite vor und glaubt mir, das wirkt Wunder!

Übrigens ist das eine Methode, welche sich Kleinkinder zu Nutze machen, wenn sie einen imaginären Freund haben ;)

 

Beantworte die folgenden Fragen

Beruhigend kann es auch schon sein, sich die folgenden Fragen zu beantworten:

  • Wer bin ich?
  • Bin ich dieses Gefühl?
  • Bin ich dieser Gedanke?
  • Was geschieht hier gerade mit mir?
  • Tut das wovor ich Angst habe wirklich weh?
  • Besteht wirklich eine Gefahr?
  • Muss ich verstehen was hier gerade passiert?
  • Ist es wirklich so wichtig was hier gerade passiert?
  • Muss ich kontrollieren was hier gerade geschieht?

Mit den Antworten zu diesen Fragen kannst Du Deinen Verstand beruhigen, denn wie Du gelernt hast, entsteht emotionale Angst, wenn Du eine Situation/Begebenheit:

  • nicht verstehen kannst (woher kommen sie und warum)
  • eine hohe Bedeutung für Dich hat
  • nicht kontrollieren kannst
  • als schmerzhaft empfingen könntest
  • nicht mit Deinen 5 Sinnen erfassen kannst 

Lerne Deine Angst zu verstehen

Wissen ist Macht und schafft Weisheit, wenn wir sie nutzen.

Daher kannst Du Dir auch Informationen zu Deiner Angst besorgen. Lerne sie verstehen, finde heraus warum sie Dir in einer bestimmten Sache oder Situation Angst macht, sieh hin und nicht weg und über kurz oder lang wird die Angst weniger.

Wenn unser Verstand versteht wird er weniger analysieren, seinen Fokus auf andere Dinge richten und auch unser Warnsignal, die Gefühle, werden nicht mehr ganz so schnell von unserem Verstand aktiviert.

An dieser Stelle möchte ich Dir mit auf den Weg geben, dass alle Gefühle vollkommen normal sind und es sogar wichtig ist, dass Du sie durchlebst. Zum einen für Deine Weiterentwicklung und zum anderen, da sie unbewusst Dein Überleben sichern.

 

Sei daher nicht zu streng mit Dir selbst, Deinen Gefühlen und Gedanken! Bedenke immer, dass Gefühle und Gedanken vorübergehend sind und auf die schlechten meist gute folgen.

 

Auch kannst Du sie nicht kontrollieren und jeder Kampf den Du gegen sie antrittst, wird sie nur noch stärker machen.

 

Lenke deine Konzentration auf Positives, aber lerne Dich und Deine Ängste auch kennen. Das heißt schau nicht weg, sondern beobachte und lerne zu verstehen.

 

Du kannst es letztendlich wie ein Abenteuer betrachten Dich und Deine Gefühle besser kennen zu lernen in dem Du sie erforschst.

Sei bei diesem Thema einfach wieder wie das verspielte und sorglose Kind, dass Du warst und vor allem höre auf Dein Bauchgefühl und Dein Herz!

Wenn Du auf Dein Bauchgefühl und Dein Herz hörst, dann erfährst Du was Deine Seele wirklich in diesem Leben sein, erleben und erreichen möchte und wenn Du danach lebst, dann wird Dich Glück und Freude in Deinem Leben begleiten.

Dein logischer Verstand stellt sicher, dass Du überlebst und verstehst, aber er hält Dich auch von Deinen Herzenswünschen fern, daher glaube ihm nicht alles...;)

Von Herzen

Deine Diana

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