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Meine Erfahrung mit dem Mönch Phra Tawachai

Hallo liebe Blogleserin und lieber Blogleser

Schön, dass Du hier bist und Interesse an diesem Blogartikel hast. Dieser Blogartikel liegt mir sehr am Herzen, denn ich möchte mit Dir eine persönliche Erfahrung teilen, welche mir viel bedeutet. Diese Erfahrung ist mein ganz persönliches Highlight im Jahr 2023, denn sie hat mein Denken über das Thema Buddhismus, Mönche, die Meditation und das Thema Leid und Mitgefühl herausgefordert und inspiriert. Solche Erfahrungen liebe ich einfach. Ich liebe es, wenn meine Denkweise über etwas sich neuorientieren darf und ich intellektuell, sowie vom Leben an sich, herausgefordert werde.

Warum und wie diese Erfahrung so besonders für mich ist und welche Erfahrung ich genau gemacht habe, davon erzähle ich Dir gleich. Zuerst noch ein bisschen Hintergrundwissen, wie es überhaupt zu diesem Highlight in meinem Leben kam.

 

Wie kam es zu meiner Highlight Erfahrung 2023?

Wie Du ja vielleicht an meinem Blog und aus meinen Büchern erkennen kannst, interessiere ich mich für die Meditation, die moderne Spiritualität, den Schamanismus, die Astrologie, die Astronomie, das Ayurveda, den Buddhismus, Psychologie, einen gesunden Lifestyle, die Philosophie über ein leichteres Leben und das Yoga.

Bei all diesen Themen handelt es sich um meine Herzensthemen, welche mich so richtig abschalten und abtauchen lassen. Ich bin sozusagen voll „im Flow“, wenn ich mich mit diesen Themen beschäftige. Ich vergesse dabei alles um mich herum, tauche ein in diese Wissenswelten und bin ganz bei mir im Hier und Jetzt. Es fühlt sich geistig, emotional und sogar körperlich immer sehr gut an, wenn ich mich mit diesen Themen beschäftigen kann.

Und so war es naheliegend, dass ich mir 2023 während meiner Auszeit aus der Arbeitswelt einen Wunsch aus einem dieser Themenbereiche erfüllen wollte.

Schon seit längerer Zeit wünschte ich mir von einem echten Mönch mehr über den Buddhismus und die Mediation zu erfahren. Ich wollte von jemandem lernen, der sich tagtäglich mit diesen Themen befasst und nicht nur theoretisches Wissen und ein bisschen Praxiserfahrung in irgendwelchen Kursen vermittelt. Bücher über den Buddhismus und die Mediation hatte ich schon viele verschlungen. Die Meditation gehört seit ein paar Jahren zu meinem Alltag und bei einem Schweigeretreat durfte ich schon für ein paar Tage in die Kraft der Stille eintauchen. Jetzt wollte ich eine echte Erfahrung mit einem buddhistischen Mönch. Ich war und bin einfach sehr neugierig auf buddhistische Mönche, ihre Form des Lebens, ihre Gedanken über das Leben und ihr Wissen über eine glückliche Lebensgestaltung, unter anderm mit Hilfe der Gedanken. Vieles aus dem Buddhismus macht für mich, in Anbetracht einer guten Lebensweise, einfach unglaublich viel Sinn. Ich habe intuitiv Hunger und Durst mehr über den Buddhismus zu erfahren und noch tiefer in die Meditationspraxis einzutauchen. Woher das kommt, das weiß ich nicht. Pure Intuition. Das Leben hat mich einfach an diesen Punkt in meinem Leben geleitet. Nichts was ich vorhersehen konnte oder aktiv verfolgt habe.

So hat mich meine Intuition und mein Bedürfnis von einem buddhistischen Mönch zu lernen im Oktober 2023 ins „Aleenta Retreat Chiang Mai“ (https://www.aleenta.com/de/chiang-mai/) in Chiang Mai in Thailand gebracht.

Dort verbrachten meine Mann und ich 10 Tage in einem luxuriösen „Vipassana“ Retreat, verbrachten Zeit mit dem Mönch Phra Tawachai im Wat Umong Tempel nahe der Unterkunft, übten uns täglich in der Meditationspraxis und lernten verschiedene buddhistische Tempel kennen.

Eine ganz wundervolle und prägende Zeit, von welcher ich Dir nun mehr erzählen möchte. Mein Fokus in diesem Blogartikel liegt auf der Erfahrung mit dem Mönch Phra Tawachai, was ich von ihm über das Leben, den Buddhismus und die Meditation lernen durfte und ein bisschen Hintergrundwissen zum Buddhismus bekommst Du auch.   

Wenn Du jedoch auch neugierig auf die wundervolle Aleenta Chiang Mai Unterkunft und das Retreat bist oder Dich generell für nachhaltige Hotels mit Gesundheitsangeboten interessierst, dann lese gerne mehr darüber in meinem Blogartikel zu unserem Aufenthalt im „Aleenta Retreat Chiang Mai“. Einfach hier unten auf den Button klicken.

Einblick: Worum geht es im Buddhismus?

Im Buddhismus gibt es keinen Gott. Das unterscheidet den Buddhismus von anderen Weltreligionen. Buddha war ein Mensch wie Du und ich, welcher sich auf die Suche nach einer guten Lebensweise gemacht und erkannt hat, dass alle Menschen nach Glück streben und Leid vermeiden wollen. Buddha machte sich nach dieser Erkenntnis auf die Suche danach, was Leid verursacht und wie Leid vermieden werden kann. Der Buddhismus lehrt somit wie der Mensch ein gutes Leben mit so wenig Leid wie möglich leben kann, um dadurch glücklicher durch das Leben gehen zu können.  

Dabei spielt insbesondere die innere Einstellung eine wichtige Rolle, denn Buddha erkannte, dass unsere Gedanken, unsere Gefühle beeinflussen und unsere Gefühle wiederum zu unserem Handeln führen. Denken wir positiv, so fühlen wir positiv. Fühlen wir positiv, so handeln wir positiv. Positive Handlungen führen zu positiven Gefühlen, welche zur Entstehung von positiven Gedanken beitragen. Alles fängt somit mit unseren Gedanken an. Sind wir uns unserer Gedanken bewusst und lernen wir sie besser zu kontrollieren, so können wir unser Leben positiv ausrichten. Zudem lernen wir mit leidvollen Erfahrungen besser umzugehen.

Die Mediation ist im Buddhismus ein Werkzeug, welches dabei hilft ein Bewusstsein über die eigenen Gedanken zu schaffen und den Geist entsprechend zu lenken. Die Mediation ist sozusagen das Fitnessstudio für den Geist, welches dabei hilft negative Gedanken und Gefühle, welche zu Leid führen, zu unterbinden bzw. gesünder mit ihnen umzugehen. Zur Meditationspraxis jedoch gleich noch mehr.

An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass Gefühle und Gedanken, welche zu Leid führen, die Folgenden sind: Gier, Scham, Schuldgefühl, Trauer, Angst, Begierde, Hass, Wut und Stolz.

Der Buddhismus lehrt weniger dieser Gefühle zu empfinden und dadurch leichter durch das Leben zu gehen.

Im Buddhismus wird jedoch nicht missioniert, denn es besteht der Glaube, dass der Buddhismus zu den Menschen kommt, wenn sie bereit dafür sind. Ein buddhistischer Mönch lehrt die Lehren Buddhas (Dharma) demnach auch nur dann, wenn er danach gefragt wird.

Generell geht es im Buddhismus auch darum den eigenen Weg zu finden, um weniger Leid zu erfahren. Buddha sagte schon zu seinen Schülern, dass sie alles hinterfragen sollten, was er lehrte.

Gleichzeitig geht es im Buddhismus auch darum zu verstehen, dass wir alle eins sind und in tiefer Verbundenheit mit allem was ist. Wir alle entspringen ein und derselben Quelle. Wir alle sind pure Energie und wie alles was im Universum existiert, ist auch der Mensch aus den kleinsten bekannten Energieteilchen, den sogenannten Quanten, gemacht. Alles was ist, ist letztendlich aus dem gleichen Material, welches nur unterschiedlich schwingt. Wenn wir sterben, werden wir wieder zu Erde, Wasser und Luft und somit sind wir Teil des Kreislaufs der Natur. Wir alle werden geboren, jeder von uns stirbt, jeder erfährt Leid und jeder sucht nach Glück und Liebe. Somit sind wir alle eins. Dieses Wissen zu verstehen und wirklich zu verinnerlichen und danach zu leben, auch darum geht es im Buddhismus. Verstehen wir, dass wir alle eins sind und in tiefster Verbundenheit miteinander, so ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass wir anderen Lebewesen Leid zufügen, denn fügen wir anderen Leid zu, so leiden wir letztendlich selbst. Folgt man diesen Gedanken, trägt man zu weniger Leid auf unserem Planeten im Allgemeinen bei. Weniger Leid, bedeutet mehr Glück und das ist es doch wonach wir alle streben.

Ziel vieler Praktizierender des Buddhismus ist die Erleuchtung, welche vereinfacht die Auflösung ins „Nicht-Sein“ und somit die Erlösung von allem Leid ist.

Um die Erleuchtung zu erlangen, müssen wir viele verschiedene Leben, im Kreislauf der Widergeburt durchleben, um selbst irgendwann durch Weisheit und Wissen vielleicht die Erleuchtung und somit die Erlösung von Leid zu erfahren.

Wieviel Leid wir in den verschiedenen Leben erfahren hängt davon ab, wieviel gutes Karma wir sammeln. Gutes Karma können wir sammeln, indem wir kein bewusstes Leid in diesem Leben verursachen. Leid, welches wir in diesem Leben verursachen, kann auch zu leidvollen Erfahrungen in einem unserer nächsten Leben führen.

Die Wiedergeburt ist ein fortlaufender Lernprozess, welcher mit der Erleuchtung endet. 

Zum Buddhismus gibt es noch so viel mehr zu sagen. Ich wollte Dir jedoch ein paar wenige Quintessenzen aus dem Buddhismus mit auf den Weg geben.

Hier auch ein paar Buchtipps, falls Dich das Thema Buddhismus interessiert:

Noch ein paar letzte Worte zum Buddhismus…

Im Buddhismus gibt es übrigens verschiedene Gruppierungen, welche den Buddhismus immer ein bisschen abweichend ausleben und interpretieren. So gibt es den ursprünglichen Theravada Buddhismus (Bsp.: Sri Lanka, Thailand, Myanmar, Indien), den Mahayana Buddhismus (Bsp.: China, Korea, Japan), den Zen-Buddhismus (Ostasien) und viele weitere.

Ein Leitfaden im Buddhismus, um der Erleuchtung näher zu kommen, ist der sogenannte 8-fache Pfad. Dabei handelt es sich sozusagen, um die 8 Tugenden, welche auf dem Weg zur Erleuchtung helfen können. Bei Interesse einfach online erkundigen. Dazu gibt es sehr viele Informationen im Netz. Einfach nach „8-fachem Pfad“ googeln. Die „Vier edlen Wahrheiten“ im Buddhismus könnten für Dich auch interessant sein. Hier ein paar Bilder zum ersten Eindruck und bei Interesse.

Die Realität der Meditation

Viele Menschen gehen davon aus, dass meditieren bedeutet, still dazusitzen und nichts zu denken.

Das ist aber fern der Realität und tatsächlich nicht möglich. Unser Geist hat schließlich die Aufgabe zu denken. Abschalten können wir den Geist somit nicht. Er ist ein Denkapparat. Ein Hochleistungsrechner, welcher 24*7 und ein Leben lang arbeitet und verarbeitet.

Auch ein Mönch denkt bei der Meditation immer mal wieder bewusst. Der Vorteil des Mönches bei der Meditationspraxis ist lediglich, dass er die Meditation täglich übt und sich meist vom Alltag eines „weltlich“ lebenden Menschen weitestgehend abschottet. Ein Mönch muss somit weniger alltäglichen Herausforderungen strotzen, weniger Sinneseindrücke verarbeiten und lernt tagtäglich mit seinen Gedanken umzugehen. Das ist alles sehr unterstützend, um den Geist zu beruhigen und somit vorteilhaft für die Meditationspraxis.Die Meditation und das Mönchleben sind jedoch kein Zuckerschlecken und wird häufig romantisiert. Dazu jedoch später mehr.

Was die Meditation wirklich kann, ist unseren Geist zu beruhigen und uns dabei zu helfen bewusster zu denken und die Gedanken positiv zu beeinflussen. Das bringt zahlreiche Vorteile. Ein entspannter Geist bedeutet, dass das vegetative Nervensystem entspannt ist und wir dadurch weniger ängstlich, sorgenvoll und gestresst sind. Wir können klarer Denken und tragen aktiv zur Gesundheit unseres Geistes und Körpers bei, denn die Meditation aktiviert das beruhigende parasympathische Nervensystem, welches dazu beiträgt, dass wir entspannen können. Das sympathische Nervensystem hingegnen dient zur Aktivierung und beschenkt uns mit Energie. Beides muss sich jedoch gegenseitig ausgleichen. Es geht dabei immer um eine gesunde Balance. 

Zu viel Stress, Sorgen und Ängste und somit ein dauerhaft aktiviertes sympathisches Nervensystem, tragen dazu bei, dass wir dauerhaft Stresshormone im Blut haben. Das hindert uns wiederum daran zu entspannen. Mit der Zeit kann das geistig und körperlich krank machen, denn unser ganzes System ist in dauerhafter Alarmbereitschaft und ermüdet irgendwann.

Die Meditation hilft hier aus, denn sie aktiviert Entspannungshormone und baut Stresshormone ab.

Meditation bedeutet daher nicht, nichts zu denken. Es bedeutet vielmehr mit den Gedanken zu arbeiten und mit ihnen gut umzugehen. Sie für sich sozusagen positiv zu nutzen.

Sich der eigenen Gedanken bewusst zu sein und sie zu lenken, das lernen wir leider nicht im Alltag, von den Eltern oder in der Schule. Deshalb gibt es die Meditation, welche uns in jedem Alter helfen kann. Dazu ist man nie zu alt. Das Gehirn ist schließlich neuroplastisch, was vereinfacht gesagt bedeutet, dass es zu jedem Zeitpunkt umgebaut werden kann. Wie wir denken ist Gewohnheit und Umzudenken ist Übungssache, welche Geduld, Ausdauer und Fleiß bedarf.

Das ist ein bisschen so, wie wenn man für den Muskelaufbau ins Fitnesstudio geht. Nur mit Training wachsen die Muskeln und wir werden körperlich stärker, ausdauernder und gesünder.

Und so kann man die Meditation als Fitnessstudio für den Geist sehen. Nur mit regelmäßigem Meditationstraining, trainieren wir unsere Gedanken und werden gedanklich stärker, ausdauernder, positiver und widerstandsfähiger.

So wie es im Fitnessbereich verschiedene Sportarten gibt, so gibt es sie übrigens auch bei der Meditation. Es gibt nicht nur die Sitzmeditation im Stillen, sondern auch die bewegte Meditation, die Objektmeditation, die analytische Meditation, die Achtsamkeitsmeditation, die Metta Meditation, die Chakra Meditation und viele mehr.

Falls Du mehr darüber erfahren möchtest, melde Dich gerne bei mir für eine Einführung in die Mediation oder eine angeleitete Meditation zur Entspannung.

Was ich über Mönche dachte bevor ich einen Mönch kennenlernen durfte

Ich weiß nicht so wirklich was ich über Mönche dachte, aber ich hatte und habe einen enormen Respekt vor ihnen. Kein angstvoller oder unterwürfiger Respekt. Mehr ein heraufschauender und bewundernder Respekt. Mein respektvolles Bild von Mönchen war sicher von den Medien geprägt. Bilder, welche ich für mich interpretierte und abspeicherte, ohne je mit einem Mönchen wirklich etwas zu tun gehabt zu haben. Vor allem denke ich da an Bilder und Filmmaterial über den Dalai Lama (Tenzin Gyatso), also einen tibetisch-buddhistischen Mönch der in der Öffentlichkeit sehr verehrt wird.

Des Weiteren war ich vor meiner Erfahrung mit einem Mönch schon in so vielen prunkvollen Tempeln gewesen, hatte eine Mönchszeremonie in Thailand erlebt und irgendwie erschienen mir die Mönche in ihren buddhistischen Roben immer unantastbar, sonderbar und ja vielleicht auch ein bisschen heilig.

Zudem wusste ich nicht so genau was die Regeln im Umgang mit einem buddhistischen Mönchen für mich als Frau sind. Worauf musste ich besonders achtgeben? Wie durfte ich mich verhalten, damit ich einem Mönch nicht zu nahetrete und ihn ungewollt respektlos behandle? Letztendlich, hatte ich einmal gelesen, dass eine Frau einem Mönch nicht in die Augen sehen darf. Das verunsicherte mich sehr und ich war mir definitiv unsicher wo ich hinsehen, was ich sagen durfte und wie ich mich verhalten sollte.

Ein Mönch war für mich auch jemand, der absolut im Frieden mit sich selbst ist, keine großen Sorgen und Ängste hat, sich fast ausschließlich mit dem buddhistischen Glauben befasst, zurückgezogen lebt, sehr früh am Morgen aufsteht, wenig isst und meditiert.

Wie so oft, wenn wir Menschen und Dinge einschätzen, von welchen wir keine wirkliche Ahnung haben und mit welchen wir auch keine Erfahrungswerte haben, stimmt das was wir uns vorstellen und wie wir Menschen und Dinge oberflächlich bewerten, nicht mit der Realität überein.

Wenn Du magst, dann frage Dich doch an dieser Stelle gerne selbst einmal, was Du so von einem buddhistischen Mönch denkst oder erwartest? Was ist Dein Bild von einem buddhistischen Mönch? Wie sieht er aus? Wie muss er sich verhalten? Welche Medien haben Dich geprägt?

Ich finde es immer sehr spannend, wenn ich eine Vorstellung von etwas habe und die Menschen und Dinge dann plötzlich ganz anders sind und ich etwas Neues dazulernen darf.

 

Wie ich Mönche wirklich erlebte

Wie erwähnt, stimmte meine Erwartung wie Mönche zu sein haben, nicht mit dem überein, was ich letztendlich erlebt habe.

Bevor ich Dir jedoch erzähle was ich erlebt habe, möchte ich darauf hinweisen, dass es meine Erfahrung war und ich hier sicher nicht für und über alle buddhistischen Mönche sprechen kann. Ich habe diese Erfahrungen so gemacht, weil mir das Leben genau diese Erfahrungen zugespielt hat, mit genau diesen Mönchen. Zudem spielt meine subjektive Wahrnehmung und meine Einstellung dazu eine wichtige Rolle, wie ich die Dinge erlebt habe. Das hier ist nur ein kleiner Eindruck, welchen ich sammeln durfte und welchen ich hier mit Dir teilen möchte. Am Ende ist es wichtig sich selbst ein Bild zu machen und sich von meinen Worten und Erfahrungswerten nicht indirekt beeinflussen und manipulieren zu lassen.

Ich teile meine Erfahrungen, weil ich es wichtig finde, dass wir unsere Erfahrungen miteinander teilen, damit wir Stereotypdenken und vorschnelle Urteile über unsere Mitmenschen und verschiedene Menschengruppen, dadurch etwas abschwächen können. Es ist jedoch wichtig sich die Erfahrungswerte verschiedener Menschen anzuhören, um sich selbst ein eigenes Bild zu machen. Sonst bleiben wir immer in unserer eigenen Denkbox, welche wir nur durch Gleichdenkende bestätigen lassen. So lernen wir das wahre Leben jedoch nicht wirklich kennen und uns selbst auch nicht…

Und nun zu meiner Erfahrung mit den Mönchen und insbesondere mit Phra Tawachai.

 

Meine generellen Erfahrungen mit buddhistisch-thailändischen Mönchen

In Thailand sieht man buddhistische Mönche in ihren Mönchsroben immer wieder wie auch andere Mitmenschen im Alltag auch. Sie sind nicht hinter den Mauern ihrer Tempel verschlossen und man bekommt sie regelmäßig zu sehen. Sie sind Teil der Gesellschaft und gehören dazu. Oft sieht man sie alleine durch die Straßen laufen. Selten in Gemeinschaft. Warum das so ist oder ob ich es nur so wahrgenommen habe, das weiß ich tatsächlich nicht. Ich habe sie immer mit ein bisschen Neugier und Offenheit  beobachtet und gerne hätte ich sie angesprochen oder „Hallo“ gesagt, aber ich habe mich, insbesondere wissend eine Frau zu sein, kaum getraut sie anzusehen. Heute weiß ich, dass das so nicht nötig ist und ein freundliches „Hallo“ nicht falsch ist.

 

Mein erstes Zusammentreffen mit Mönchen

Meine erste wirkliche Begegnung war am ersten Morgen um 6 Uhr in Chiang Mai, als 3 Mönche ins Hotel kamen und sich ihr Frühstück dort sozusagen abgeholt haben. Diese durften wir ihnen übergeben und ich gebe zu, ich war total aufgeregt, dass ich alles richtig mache.

Ich durfte dem ältesten Mönch sein Essen übergeben, welcher uns zum Schluss auch mit ein paar Worten segnete. Er muss gemerkt haben, dass ich nervös war und fing an zu Lächeln. Das fand ich total sympathisch und ich hätte mich wirklich gerne mit ihm unterhalten. Doch so schnell ich ihm begegnete, so schnell war es auch wieder vorbei und die 3 Mönche fuhren wieder zurück zu ihrem Tempel und gönnten sich ihr Frühstück.

Nebenbei möchte ich anmerken, dass buddhistischen Mönche eigentlich keine Transportmittel nutzen sollten. Das erzählte mir Phra Tawachai in einem unserer Gespräche. Aber auch das Mönchsleben wird moderner und bewegt sich mit der Zeit. So sind auch sie auf Transportmittel und Technologien wie Handys heute ebenso angewiesen bzw. gibt es Mönche, welche sie sich zu Nutzen machen.

Das sogenannte "Food Offering to the Monk", also die Essensausgabe für die Mönche wie im Hotel, gibt es in vielen buddhistischen Ländern. Mönche holen sich ihr Frühstück von Mitmenschen ab und segnen diese im Zuge dessen. Eine Win-Win Situation für alle. Das "Food Offering" oder auch die "Alms – giving Ceremony) in Luang Prabang in Laos scheint besonders bekannt zu sein. Hier findest Du einiges im Netz darüber.

 

Erstes Kennenlernen mit dem Mönch Phra Tawachai

Das erste Kennenlernen mit Phra Tawachai fand an unserem ersten Retreat Tag im "Wat Umong Suan Phutthatham" Tempel statt. Wat heißt übrigens Tempel. Wer schon vom größten und majestetischen Tempel "Angkor Wat" in Kambotscha gehört hat, dieser heißt übersetzt Wassertempel. An dieser Stelle ein kleiner Tipp: Es ist sehr empfehlenswert sich Angkor Wat und die Tempel um Angkor Wat, sowie das Land Kambotscha, anzusehen... Zurück zu unserer Erfahrung mit Phra Tawachai.

Wir trafen Phra Tawachai um 9 Uhr morgens unseres ersten Retreattages im Wat Umong Tempel. Wir hatten einen älteren konservativen Mönch erwartet. Eben Stereotypdenken. Ganz unerwartet kam jedoch ein junger Mönch daher und begrüßte uns ganz locker und herzlich mit einem entspannten "Hi, how are you?". Später erfuhren wir von ihm, dass er 38 Jahre jung ist. Also in unserem Alter bzw. etwas jünger.

Tawachai brachte uns ohne viele Worte dann einen Teppich und Sitzkissen und setzte sich etwas erhöht vor uns nieder. 

Unsere wundervollen Betreuer Alfa und Nan vom Aleenta Resort brachten ihm eine Sach- und Geldspende als „Dankeschön“ für seine Zeit und führten uns in diese Praxis der Spendenübergabe ein. Auch hier werden gewisse Schritte verfolgt.

Danach erklärte uns Phra Tawachai wie man sich genau zur Meditation hinsetzt und wieder aufsteht und erläuterte ein paar Worte zum Buddhismus. Danach führte er uns in die Sitzmeditation und die Gehmeditation ein und wir übten beides ein paar Minuten lang. Er wollte uns diese Meditationsformen als erste Hilfsmittel zur Hand geben.

Phra Tawachai sprach dabei fließend Englisch und kam sehr sympathisch herüber.

Zum Schluss schenkte er uns noch ein Armbändchen und eine kleine Buddhastatue. Später erfuhr ich, dass die Übergabe eines Armbändchens ein Brauch im Buddhismus ist. Diese Armbändchen sind gesegnet und sollen Glück bringen. Man sollte sie dazu mindestens 7 Tage tragen.

Ich hoffe, dass diese Information korrekt ist. Uns war das leider zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst. Wir freuten uns aber sehr über das großzügige Geschenk. Die Armbänder haben wir später getragen und die beiden Buddhastatuen haben einen ehrenvollen Platz in unserer Wohnung. Danke Phra Tawachai!

 

Nun kurz zu mir und wie ich dieses erste Treffen wahrnahm

Ich kann sagen das ich total nervös war und in absoluter Freude einen Mönch kennenlernen zu dürfen. Das war ein wirkliches Highlight für mich! Ich hatte natürlich wie erwähnt auch eine gewisse Vorstellung und war dadurch wirklich etwas steif und verschüchtert.

Mein Bild wurde schon beim ersten Aufeinandertreffen so durcheinandergebracht, dass ich beim ersten Treffen erst einmal mit diesem neuen Eindruck klarkommen musste. Ich war etwas sprachlos.

Da kam dieser lockere und sehr sympathische 38-jährige Mönch an und war so gar nicht konservativ und steif und sah mir ganz normal ins Gesicht, obwohl ich eine Frau bin. Wie gesagt, ich hatte gelesen dass eine Frau einen Mönch nicht ansehen darf und war entsprechend verunsichert.

Also saß ich da und begegnete Phra Tawachai ganz schüchtern und steif. Im Nachhinein habe ich mich gewundert, was er wohl über uns gedacht haben muss, denn ich schaute ihn beim ersten Mal wirklich nur mit großen Augen an und brachte kaum ein Wort heraus.

Beim zweiten Treffen fragte ich ihn dann etwas und das brach das Eis. Er fragte mich sogleich, ob wir Deutsch sind und als ich bejahte fing er an auf Deutsch zu sprechen.

Ab da wurde es zu einer lockeren Atmosphäre und ich war entspannt. Warum das so war, das weiß ich nicht. Wahrscheinlich gewöhnte ich mich mehr an die Situation und war nicht mehr so in meinem Kopf und meinen Vorstellungen verankert.

Was mein Sein als Frau und die Begegnung mit Phra Tawachai betrifft, so kann ich sagen, dass er mir ganz offen begegnete, lediglich körperlichen Abstand hielt. Als ich mit ihm am letzten Tag ein gemeinsames Foto machte, da bat er mich jedoch ein bisschen mehr Abstand zu halten. Ich muss zugeben, ich hätte ihn fast aus Freude über diese Begegnung und aus Dankbarkeit, umarmt. Da gingen meine Empathie, meine Herzenswärme und meine pure Dankbarkeit mal fast kurz mit mir durch.

Meditation mit Phra Tawachai

Wir übten die Meditation in der Stille und eine Gehmeditation mit Phra Tawachai.

Bei der Stille Meditation ging es darum den Geist zu zentrieren und auf eine Sache zu konzentrieren. Das konnte der Atem sein, die Geräusche in der Natur oder das Körpergefühl. Er erklärte uns auch die Kristall Meditation (so nannte er es, wenn ich mich richtig erinnere), bei welcher man einen Kristallstein betrachtet, die Konzentration darauf bündelt, die Augen schließt und den Kristall visualisiert. Immer wenn die Gedanken wandern, dann öffnet man die Augen, schaut den Kristall erneut an, konzentriert sich wieder darauf, schließt die Augen und visualisiert. Dabei wird die Konzentration und die Visualisierungskraft geschult und der Geist kann sich beruhigen. Phra Tawachai erzählte uns, dass er diese Meditation gerne macht.

So waren wir auch sehr gerührt, als er uns beiden einen Kristall schenkte und uns sagte, wir können ihn an unseren Schlüsselanhäger machen oder wo auch immer wie ihn haben wollen. So könnten wir ihn bei uns tragen und zur Meditation nutzen, wann immer wir in brauchten. Siehe Bild. Danke Phra Tawachai!

 

Des Weiteren übten wir uns in der Gehmeditation, bei welcher wir das Mantra "Pud To" sprachen. Das soll so viel wie Erleuchtung heißen, wenn ich Phra Tawachai richtig verstanden habe. Daber geht es um das bewusste Gehen. Das funktioniert in etwas so: Rechter Fuß anheben und "Pud" denken oder sagen. Einen Schritt mit dem rechten Bein gehen. Linker Fuss anheben und "To" denken oder sagen und einen Schritt mit dem linken Bein gehen. Und so weiter.

Bei der Gehmeditation kann man auch einfach nur zählen, um den Geist zu konzentrieren. Schaue Dir gerne das Video dazu an:

Dhama Talk mit Mönch
Gehmeditation mit Mönch

Als ich Phra Tawachai fragte wo er am liebsten meditiert, da sagte er in der Natur. So geht es mir übrigens auch. Zuhause finde ich es tatsächlich sehr schwer die Ruhe dazu zu finden. Zu viele alltägliche Dinge, welche für Unruhe in mir Sorgen. Sei es Hausarbeiten, das mobile Arbeiten, Geräusche, unsere Katzen oder auch nur die Anwesenheit meines Mannes. Sitze ich in der Natur (auch mit meinem Mann) oder in einer Meditationsgruppe, dann fällt es mir ganz leicht zu meditieren und ich empfinde ganz viel Frieden. Hier muss ich noch üben, damit ich auch Zuhause im Alltag den Frieden und die Ruhe für die Mediation finde. Es fällt mir schwer, aber das ist menschlich.

 

Spaziergang mit Phra Tawachai und was wir dabei lernten

Bei unserem zweiten Treffen mit Phra Tawachai nahm er uns mit in den Wald, welcher sich um den Tempel befindet und machten einen Spaziergang. Phra Tawachai hüpfte dabei wie eine Gazelle in seinen Schlappen über Stock und Stein, während wir vorsichtig und auch langsamer hinterherliefen. Er kannte seine Umgebung gut. Das war offensichtlich.

Er erzählte uns auch, dass er mit Besuchern Meditation in der Natur machte. Das wollen wir beim nächsten Mal auf jeden Fall machen. Dieses Mal hat es zeitlich dafür nicht gereicht. Im Wald gab es noch so einige Tempelplätze, welcher er uns zeigte.

Ich nutzte den Spaziergang, um ein paar persönliche Fragen zu stellen, in der Hoffnung, Phra Tawachai konnte mir hier mit einer Antwort weiterhelfen.

So fragte ich ihn die folgenden Fragen und bekam die folgenden Antworten. Aber auch hier muss ich erwähnen, dass ich seine Antworten so verstanden und interpretiert habe. Ich hoffe ich habe ihn hier richtig verstanden und gebe es auch in seinem Sinne weiter.

 

Wie kann ich besser mit dem Leid und dem Älterwerden meiner liebsten Mitmenschen umgehen?

Phra Tawachai: Mitgefühl ist gut, jedoch sollte man nicht mitleiden. Leiden wir mit unseren Mitmenschen mit, so vergrößern wir das gesamte Leid, indem wir auch leiden. Das bringt niemandem etwas. Es ist wichtig auf sich zu achten und nicht selbst zu leiden, denn jeder Mensch muss das Leid für sich selbst erleben und ausleben. Wirklich helfen können wir da nicht. Leid ist Teil des Lebensweges.

 

Wie gehe ich mit Menschen um, welche mich beurteilen und verurteilen?

Phra Tawachai: Diese Menschen dürfen Dir einfach egal sein. Gebe ihnen nicht zu viel Aufmerksamkeit, aber behandle sie auch nicht schlecht.

 

Warum hat sich Phra Tawachai entschieden Mönch zu werden?

Phra Tawachai: Es war keinen Wahl. Die Eltern hatten ihn in eine Mönchsschule geschickt und so kam es, dass er zum Mönch wurde.

Anmerkung: Viele arme Familien schicken ihre Kinder in Mönchsschulen, wo sie kostenfrei zur Schule gehen können und neben dem Buddhismus auch in anderen Fächern gelehrt werden. Zudem gibt es dort auch oft kostenfreie Mahlzeiten.

Wie arm oder reich die Familie von Tawachai ist, das haben wir nicht gefragt.

Wie lebt Phra Tawachai?

Phra Tawachai erzählte uns, dass er mit einem „weltlichen“ Freund zusammenwohnt. Wo genau Tawachai wohnt und wie, das wissen wir nicht. Daher können wir nur ahnen, dass er einen etwas „moderneren“ Lebensstil gewählt hat.

Viele Mönche leben jedoch in ihren kleinen und bescheidenen Hütten in der Nähe des Tempels.

Wie wir „weltlichen“ Menschen nutzt Phra Tawachai ein Handy und somit auch WhatsApp. So kommunizieren wir mit ihm.

Er erzählte uns auch, dass er schon in Deutschland war und es ihm dort gefällt. Er konnte mit uns etwas Deutsch sprechen und das sogar im Dialekt auf Schwäbisch und Bayrisch. Er brachte uns damit zum Lachen und erwärmte unser Herz.

Um Deutsch zu lernen nutzt er eine LernApp. Also gar nicht so konservativ und altmodisch, wie man vielleicht von einem Mönch denken könnte.

Möchtest Du von Tawachai lernen, dann kannst auch Du ihn per WhatsApp kontaktieren. Wir haben per WhatsApp Call gemeinsam eine Meditation mit ihm am 9.12.23 gemacht. Phra Tawachai ist mit Leidenschaft dabei. Grüße ihn bitte von Diana und Thomas, falls Du ihn kontaktieren solltest.


Phra Tawachai ist übrigens sehr tierlieb und hat mit allen Tieren auf seine Art gesprochen. Katzen scheint er, wie auch wir, sehr gerne zu mögen. Auf unserem Spaziergang zeigte er uns auch wilde Rehe und Hirsche. Diese waren fast schon handzahm, da das Tempelgelände eine Jagdfreie Zone ist.

Die Rehe und Hirsche werden hier auch gefüttert. Ein friedlicher und sicherer Ort für die Tiere.

Was sind Tawachai’s Herausforderungen im Alltag?

Phra Tawachai erzählte uns, dass er starke Rückenschmerzen hat und es schwer ist jemanden zu finden, der ihn massieren darf und nicht zu viel kostet. Frauen dürfen Mönche nicht berühren und daher fällt eine Masseurin schon einmal weg. Die Rückenschmerzen machen es für ihn schwer einen guten Schlaf zu finden. 

An einem anderen Tag hatte er sich auch beim Fegen verletzt und konnte die Nacht über nicht schlafen, weil er so Schmerzen hatte. Auch ein Mönch hat somit Rückenschmerzen und kämpft mit diesen alltäglichen Leiden. Vielleicht sogar mehr als wir, weil das Hilfsangebot, welches er wahrnehmen kann, eingeschränkt ist. Auch hier muss er sich die Macht seiner Gedanken zu Hilfe nehmen und trotz Schmerzen versuchen positiv zu sein und zu bleiben.

Phra Tawachai ist zudem bewusst, dass das Leben als Mönch vor allem im Alter schwerer wird, wenn man alleine lebt. Ohne Partner und alleine, muss man das Leiden und die Sorgen im Alter alleine durchstehen.

An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass man sich als Mönch auch immer entscheiden darf, dass man kein Mönch mehr sein möchte. Hier besteht kein Zwang. So zumindest meine Information.

 

Wie sollte ein Mönch sich verhalten, wenn er attackiert wird, auch körperlich?

Phra Tawachai: Wird ein Mönch angegriffen, dann sollte er wegrennen. Wichtig ist es im buddhistischen Glauben nicht nach dem Prinzip „Wie Du mir so ich Dir" zu handeln. Das macht nichts besser, da ein Teufelskreis entsteht, welcher beiden nicht guttut, da die Negativität bleibt.

 

Welche Kleidung darf ein Mönch tragen, wenn er in kalte Länder reist, denn eigentlich besitzt er ja nur seine Robe?

Phra Tawachai: Ein Mantel über die Robe ist ok. Phra Tawachai meinte jedoch, dass er bei seinen Aufenthalten in Deutschland oft krank wird.

 

Was ist der Traum von Tawachai?

Phra Tawachai: Er möchte gerne interessierten (älteren) Menschen in Deutschland die Mediation, als Hilfsmittel näherbringen.

Leider hat die deutsche Regierung vor 2 Jahren ein Gesetz erlassen, dass einem Mönch nur noch ein Visum ermöglicht, wenn er A2 Deutschkenntnisse hat. Unglaublich fanden wir, was wir da von Phra Tawachai erfahren haben. Da kann jeder in unser Land reisen und wir nehmen so viele Menschen auf, aber ein Mönch bekommt nur ein Visum, wenn er A2 Deutschkenntnisse hat.

Tawachai hat noch keine A2 Deutschkenntnisse und benötigt für die Beantragung des Visums auch das entsprechende Zertifikat. Das ist teuer. Ein Mönch verdient nun mal nicht viel und ist auch auf Spenden angewiesen. Daher ist das eine wahre Herausforderung für Phra Tawachai, insbesondere da er wirklich den tiefen Wunsch hat nach Deutschland zu kommen und die Meditation zu lehren.

Wer nach Chiang Mai geht und von Phra Tawachai lernen möchte, der kann ihm hier eine Spende für seinen Wunsch und das Alltagsleben entgegenkommen lassen. Wer hier noch weiter Interesse hat zu unterstützen oder weitere Informationen wünscht, der darf sich gerne bei mir melden.

Als wir Phra Tawachai übrigens fragten, warum er denkt, dass die Regierung diese Regel für die Visumsbeantragung eingeführt hat, da sagte er, dass irgendwelche Mönche sich vielleicht nicht respektvoll verhalten haben. Das weiß er jedoch nicht.

Er meinte jedoch auch, dass ich mit meiner Ahnung vielleicht Recht haben könnte. Meine Annahme ist, dass der buddhistische Glaube einen Einfluss auf das Konsumverhalten haben könnte und somit auf den Erfolg der Wirtschaft. Der Buddhismus lehrt weniger gierig zu sein und somit würde das den Konsum vermindern, wären wir alle weniger gierig. Länder und Wirtschaften sind jedoch abhängig von Konsumenten und Menschen, welche durch ihre Arbeit und ihre Ausgaben in die Wirtschaft investieren. Würden weniger Menschen konsumieren, bräuchten sie auch weniger Geld zum Leben. Wer weniger Geld benötigt, der arbeitet wahrscheinlich weniger oder nicht nur zum Zweck der Anhäufung von Vermögen und Luxusgütern. Das wäre nicht im Sinne einer Wirtschaft in unserer Konsumwelt.

 

Warum denkt Phra Tawachai, dass in westlichen Ländern die Meditation immer beliebter wird?

Phra Tawachai: Die westliche Konsumwelt steht ganz oben auf der Maslowschen Pyramide und hat festgestellt, dass Luxus, Geld und Macht nicht glücklich machen und zur Entstehung von Leid beitragen können. Sie suchen somit einen anderen Weg in Form der Selbstverwirklichung und einer Rückkehr zur Natur und zu ihrem Selbst. Die Meditation und der buddhistische Glauben sind dabei dienlich. Wenn der Mensch alles hat, dann sucht er trotzdem weiterhin nach Glück und wenn er dann noch leidet, dann besinnt er sich oft wieder darauf was wirklich wichtig ist im Leben.

In den ärmeren Ländern sterben der Buddhismus und die Meditationspraxis hingegen wieder aus. Hier sind die Menschen noch nicht auf der obersten Stufe der Maslowschen Pyramide angekommen. Hier werden noch Grundbedürfnisse gesichert und man ist sich noch nicht bewusst, dass Luxus und Reichtum auch nicht das ultimative Glück und die erwünschte Freiheit bringen. Wie sollten sie das auch wissen, sie haben die Erfahrung ja auch noch nicht gemacht.

Hier ein Bild der Maslowschen Pyramide zum besseren Verständnis:

Bildquelle: https://www.eudaimonic.at/blog/beduerfnispyramide-maslow-reloaded/  

 

Fazit über unsere Begegnung mit Phra Tawachai

Phra Tawachai ist ein ganz sympathischer und aus unserer Perspektive auch ein eher modernerer Mönch. Hier können wir keine Vergleiche ziehen, da wir ja hauptsächlich ihn kennenlernen durften.

Wir mögen Phra Tawachai sehr und hoffen ihm nochmals im Leben zu begegnen. Per WhatsApp stehen wir weiterhin in Kontakt und wir fanden es sehr berrührend, als die erste WhatsApp von ihm bei uns ankam, als wir gerade zurück in Deutschland waren und er wissen wollte, ob wir gut angekommen sind.

Wir hoffen, dass Phra Tawachai nach Deutschland, Österreich oder die Schweiz kommt, denn dann wollen wir eine erneute Begegnung definitiv verwirklichen.

Solltest Du Interesse daran haben Phra Tawachai in der Zukunft in Europa zu begegnen, dann melde Dich gerne bei mir, mit der Bitte Dich darüber zu informieren, wenn er in Europa ist. Meine E-Mailadresse findest Du hier auf dem Blog. Du darfst Dich auch melden, wenn Du weitere Fragen zu meiner Erfahrung hast. Ich freue mich über den Kontakt.

 

Segnung durch einen Mönch auf Koh Samui

Nach meiner Zeit in Chiang Mai flog ich zu einer selbstbezahlten Kur nach Koh Samui in das Gesundheitsresort „Kamalaya“. Absolute Empfehlung an dieser Stelle. Gerne auch meinen Blogartikel dazu lesen, wenn Du magst:

Im Kamalya machte ich 2 Tagesausflüge, um auch Koh Samui kennenlernen zu dürfen. Dabei schauten wir uns viele Tempel an. Am Ende der Tempeltour am zweiten Tagesausflug übergaben wir einem Mönch in einem Tempel eine Sachspende. In dieser Sachspende war vieles enthalten was ein Mönch in seinem Alltag so braucht, wie zum Beispiel Zahnpasta, Seife und Lebensmittel.

Der Mönch saß dazu etwas höher wie wir und wie saßen vor ihm. Er begrüßte uns und dann stellten wir den „Eimer“ mit den Lebensmitteln auf einen Schal welcher vor ihm auf dem Boden lag. Diesen Schal zog er zu sich, um die Sachspende entgegen zu nehmen. Dabei lernte ich, dass ein Mönch die Sachspende nicht direkt von einer Frau entgegennehmen darf. Dafür dient der Schal.

Nachdem er die Sachspende entgegengenommen hatte, sprachen wir gemeinsam ein Gebet auf Pali, der buddhistischen Sprache. Der Mönch sagte etwas und wir antworteten ihm darauf. Ich bekam ein Skript und die englische Übersetzung dazu.

Nachdem wir gemeinsam das Gebet gesprochen hatten, segnete uns der Mönch auf Pali und erklärte danach, dass er uns Glück für unser Leben wünsche und auch allen anderen Lebewesen auf diesem Planeten.

Wir verbeugten uns in der Gebetshaltung 3-mal vor dem Mönch, wie viele Buddhisten das auch immer vor einer Buddha Statue tun. Einmal verbeugen vor Buddha. Einmal verbeugen vor den Lehren des Buddha (Dharma) und einmal verbeugen vor der buddhistischen Gemeinschaft (Sangha) und das immer mit dem Wunsch des Glückes und des Friedens für alle Lebewesen. So wurde es mir erklärt.

Danach lächelte uns der Mönch herzlich an und fragte meine Begleitperson ein paar Sachen auf Thai.

Für mich war es wieder eine ganz tolle Erfahrung, welche mich den Buddhismus und buddhistischen Mönchen noch besser kennenlernen ließ.

 

Fazit meiner Begegnung mit Mönchen in Thailand

Für mich sind die Begegnungen mit Mönchen in Thailand und insbesondere mit Phra Tawachai ein absolutes Highlight in meinem Leben. Sie haben meine Vorstellung über Mönche und den Buddhismus nochmal komplett erneuert und umgeworfen. Sie haben mein Interesse noch mehr darüber zu erfahren gesteigert und mich mit Dankbarkeit zurückgelassen.

Ich freue mich enorm darüber, dass wir mit Phra Tawachai noch in Kontakt sind und ich würde ihm wirklich so gerne helfen, dass er sein A2 Deutschkenntniszertifikat bekommt und sich seine Träume erfüllen. Dazu habe ich auch schon ein paar Ideen. Vielleicht erfährst Du darüber ja in der Zukunft.

Wir finden Phra Tawachai einen ganz arg sympathischen Menschen und wünschen ihm nur das Beste.

Mein genereller Eindruck von Mönchen ist nun wirklich ein ganz anderer als zuvor und sicher habe ich weiterhin den nötigen Respekt, aber nicht mehr diesen verschüchterten.

Ein Mönch ist für mich zum jetzigen Zeitpunkt ein Mensch, welcher sich intensiv mit seinen Gedanken befasst und über das Leben philosophiert. Dabei versucht er so wenig Leid wie möglich für alle Lebewesen zu verursachen und in Mitgefühl und Liebe für alle Lebewesen, frei von Gewalt und Gier, durch das Leben zu gehen. Eigentlich eine ganz simple und schöne Sache. Andere befassen sich lieber mit anderen Themen. Ein Mönch eben mit den Gedanken und einem guten Leben in Liebe und MItgefühl, ohne Gier und Hass.

Für mich steht fest: „Auch in der weltlichen Welt können wir für unser Leben und das Seelenwohl ganz viel aus dem Buddhismus und von Mönchen lernen“. Dafür müssen wir auch nicht wie Mönche leben. Sich mit dem Bewusstsein und den Gedanken zu befassen und in Mitgefühl und frei von Hass, Gewalt und Gier zu leben, kann niemandem schaden, aber einen enormen Mehrwert für das eigene Leben und das unserer Mitmenschen schaffen.

Ich bin sehr dankbar, dass mir das Leben dieses Wissen und diese Erfahrungen zugespielt hat und ich sie positiv für mich nutzen kann.

So und nun verabschiede ich mich von Dir liebe Leserin und lieber Leser, nach einem doch etwas längeren Blogartikel! Ich hoffe das auch für Dich dieser Blogartikel ein Mehrwert war und Du etwas für Dich mitnehmen konntest. Melde Dich gerne bei Fragen, empfehle den Artikel weiter, wenn er Dir gefällt und hinterlasse auch gerne hier unten einen Kommentar. Ich freue mich über den Austausch.

 

Danke an dieser Stelle auch nochmals an das Aleenta Retreat Chiang Mai und ganz besonders an Phra Tawachai! Schön, dass es das Retreat gibt und schön, dass es Dich gibt lieber Phra Tawachai!

 

Ganz herzliche Grüße und alles Gute an dieser Stelle von Thomas und mir…

 


Danke für Dein Interesse liebe Blogleserin und lieber Blogleser.

Auch für Dich alles Gute und herzliche Grüße von mir an Dich!

 

Von Herzen, Diana


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