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Wie man sich vor krankmachendem Lärm schützen kann

Hallo liebe Blogleser 

Wusstet Ihr, dass es sogenannte Superhörer gibt, also Menschen, welche überdurchschnittlich gut hören, schon niedrige Schallfrequenzen wahrnehmen und sensibler auf Geräusche reagieren als der „normal“ hörende Mensch?

Nein, wusstet Ihr nicht? Ich ehrlich gesagt auch nicht, bis mir unser Hals-Nasen Ohren Arzt vor kurzem sagte, dass ich sehr wahrscheinlich zu den Superhörerinnen gehöre.

Hört sich ja erst nach Superkraft an, aber das ist es nicht wirklich. Glaubt mir! Meistens ist es mir zu laut, was mich durchaus stressen kann. 

Das ist auch kein Wunder, denn heute weiss man, dass Lärmbelästigung tatsächlich auch gesundheitsschädlich sein kann und das nicht nur solcher welchen wir auch wirklich hören und bewusst wahrnehmen.  Insbesondere Geräusche (Infraschall & Ultraschallfrequenzen), welche nur unterbewusst wahrgenommen werden, können unsere Gesundheit beeinträchtigen und das ohne, dass wir es merken. 

 

Gesundheitliche Beeinträchtigungen als Folge einer erhöhten Lärmbelästigung können unter anderen sein:

  • Erhöhte Stressbelastung
  • Irreparable Hörschäden (abknicken der Haarzellen)
  • Tinnitus (Ohrgeräusche)
  • Beeinträchtigte Leistungsfähigkeit
  • Verminderte Konzentrationsfähigkeit
  • Gestörte Sprachverständlichkeit und somit Kommunikation
  • Erhöhte Unfallgefahr, wenn Gefahrenquellen nicht rechtzeitig gehört werden 
  • Soziale Isolierung, zum Beispiel auf Grund von Hörverständnisproblemen oder einer Minderung des Selbstwertgefühls bei einer Hörproblematik
  • Etc.

Also alles keine erstrebenswerten Krankheitsfolgen, denn sie schaden nicht nur unserem allgemeinen Wohlbefinden, sondern können zudem den Umgang mit sozialen Kontakten stören, unsere Effektivität bei der Arbeit beeinträchtigen und psychische Erkrankungen begünstigen.

 

Wenn man bedenkt, dass allein rund 3 Millionen Deutsche heute am sogenannten Tinnitus (Hörgeräusche) leiden und jährlich ca. 300.000 Neuerkrankungen dazukommen, dann finde ich das sehr erschreckend.

1% dieser Tinnitus erkrankten Menschen leidet unter dem ständigen Ohrgeräusch sogar erheblich. 

Vor allem die psychische Belastung, als Folge dieser ständigen Lärmbelästigung im Ohr, sollte man nicht unterschätzen. Die Lebensqualität kann dadurch leider erheblich leiden. 

Dazu brauche ich nur meinen Mann, meinen Vater, meine Stiefmutter und meine Freundin befragen. Alle leiden unter Tinnitus und dieser ist nicht heilbar. Das Brummen im Ohr wird sie daher ein Leben lang begleiten.

Da heißt es leider nur, dass sie lernen müssen damit umzugehen. Das ist jedoch einfacher gesagt, als getan.  Meinen Mann machen diese Hörgeräusche zeitweise wirklich wahnsinnig und es bleibt ihm in diesen Momenten nur die Ablenkung, um die Symptome zu mildern und den daraus folgenden Stresspegel zu minimieren.

Jedoch bleibt es meist nicht nur beim Tinnitus und so konnte auch schon bei meinem Mann, mit gerade einmal 38 Jahren, eine Hörminderung festgestellt werden.

Seine Lebensqualität ist somit in gewissem Maße etwas gemindert, denn sein Wohlbefinden ist durch die Gehörschäden und vor allem durch den Stess verursachenden Tinnitus beeinträchtigt.  Daher gilt für mich auch bei diesem Thema:

Leider ist das jedoch nicht so einfach, denn die Meisten von uns sind in unserer schnelllebigen und lärmbelasteten Zeit von einer gewissen Lärmbelästigung betroffen.

Allein unsere moderne Lebensweise trägt zur Lärmsteigerung bei, denn diese ist in den meisten Fällen lärmfördernd und nicht mindernd.

Offene Wohnräume, die Nutzung von geräuschreflektierenden Oberflächen und penetrante Wohnraumgeräusche, wie zum Beispiel Heizkörperbrummen oder Kühlschranksummen, können uns unbewusst schaden.

Vor allem können aber auch die nicht hörbaren Infraschall und Ultraschall Frequenzen psychische Erkrankungen verursachen.

 

Mein Wunsch ist es daher auch bei diesem weniger spektakulären Thema Aufklärung zu schaffen, indem ich Euch über die versteckten Lärmquellen informiere und Euch Tipps zur Hand gebe wie Ihr Euch schützen könnt.

Auch möchte ich der Wichtigkeit unseres Gehörs für unsere Gesundheit und somit für unsere Lebensqualität Aufmerksamkeit schenken. Denn vieles von dem was wir tun, oder auch nicht, kann uns leider über kurz oder lang krankmachen und uns somit ungeahnt Lebensqualität rauben. 

Da mir Eure Gesundheit, Euer Glück und Eure Lebensqualität am Herzen liegt, möchte ich Euch in diesem Blogbeitrag Antworten zu folgenden Fragen bereitstellen:

  • Warum ist unsere moderne Lebensweise für unser Gehör Gift?
  • Wie funktioniert unser Gehör?
  • Was ist Ultraschall?
  • Was ist Infraschall?
  • Was verursacht Infraschall?
  • Wie schadet Infraschall unserer Gesundheit?
  • Wie kann ich mich vor Lärm und schädigendem Schall schützen?

Viel Spaß beim Lesen und bei der Wissenserweiterung! Ich hoffe meine bereitgestellten Informationen können Euch vor möglichen Gehörschäden schützen und Eure Lebensqualität dadurch erhalten oder sogar verbessern!

Warum ist unsere moderne Lebensweise für unser Gehör Gift?

In der heutigen Architektur werden stark geräuschreflektierende Oberflächen, sowie offene Wohnräume immer beliebter. Auch auf Schallschlucker wie Vorhänge und Teppiche wird immer häufiger verzichtet. Die Anzahl an Großraumbüros nimmt stetig zu und wir sind dem Alltagslärm durch die Industrie, Maschinen, Strassen- und Flugverkehr, sowie Handys, Fernseher und Co. immer häufiger ausgesetzt. 

Innenräume werden bevorzugt aus Materialien wie Fliesen, Marmor, Glas, Spiegel und Metall gestaltet, welche aus weitestgehend harten und geschlossenen Oberflächen bestehen. Diese  reflektieren Schall und verlängern die Nachhallzeit.  Das heißt, auch dadurch kommt es zur Lärmverstärkung.

Schallwellen werden in unserer modernen Welt daher kaum noch unterbrochen, sondern eher verstärkt. Auch die Schallwellen, welche wir nicht hören. 

Diese Wohnraumveränderung ermöglicht uns zwar die leichtere Reinigung der Innenräume, sowie Aussenfassaden und vergrößert Räumlichkeiten optisch, jedoch wirkt sich unser moderner Wohnstil und unsere moderne Lebensweise nicht besonders positiv auf die Gesundheit unseres Gehörs und unseres Wohlbefindens aus.  

Daher sollten wir hier zum eigenen Schutz Massnahmen treffen. Dazu jedoch später. Erst möchte ich eine kurze Erklärung über die Funktionalität unseres Gehörs geben und das Thema Schall ansprechen. 

Ich bin der Meinung, dass wir erst handeln, wenn wir auch wirklich verstehen warum es tatsächlich besser für uns ist, uns präventiv zu schützen. 

Unser Gehör und Schall


Wie hören wir?

Der Mensch hört über den sogenannten Schall, welcher über die Luft zum Ohr getragen wird. 

Dort wird der Schall über den Gehörgang zum Trommelfell weitergeleitet und in Schwingungen umgewandelt.

Diese Schwingungen werden über die 3 Gehörknöchelchen im Mittelohr zum Innenohr geleitet. Dort befinden sich Flüssigkeit und Haarsinneszellen. Diese erkennen die Bewegung und wandeln diese in chemische Signale für den Hörnerv um.

Der Hörnerv übermittelt diese Informationen in Form von elektrischen Impulsen an unser Gehirn, welches diese Impulse als Schall wahrnimmt. Je nachdem in welchem Frequenzbereich der Schall ankommt, hören wir diesen auch tatsächlich oder nicht.

 

Was ist Hörschall?

Der Mensch hört einen Schallwellenfrequenzbereich zwischen ca. 15 und 20000 Hertz. Diesen Frequenzbereich bezeichnet man als Hörschall. Für die Sprache ist ein Frequenzbereich zwischen 250 Hz und 2000 Hz von Bedeutung. Tiefe Töne sind im niedrig Frequenzbereich. Hohe Töne hingegen im hohen Frequenzbereich.

 

Wofür stehen Ultraschall & Hyperschall?

Den Frequenzbereich über 20HZ nennt man Ultraschall. Diesen können wir nicht hören. Ab 1GhZ spricht man von Hyperschall. Auch dieser ist nicht hörbar.

Ein paar Menschen sind scheinbar jedoch in der Lage Ultraschall zu hören und auch zu spüren. Meist nur in Form eines Piepens.

Sie reagieren darauf oftmals mit Schwindel, Übelkeit, Tinnitus oder Kopfschmerzen.

Neben den Ultraschallgeräten in der Medizin, finden wir Ultraschallwelle auch in unserem  Alltag wieder. Zum Beispiel als Ultraschallsensoren, welche dem Öffnen automatischer Türen dienen. Auch die Lautsprecher an Bahnhöfen oder im Stadion senden Ultraschallwellen aus.  

 

Sind Ultraschall und Hyperschall schädigend?

Ob die hohen Ultra- und Hyperschallwellen schädlich für den Menschen sind oder nicht, da sind sich Forscher momentan noch nicht einig.  

Im Fokus stehen die niedrigen      Infraschallwellen, welche uns laut wissenschaftlicher Studien schaden können. Darauf gehe ich gleich noch näher ein.

Ich selbst bin jedoch ganz klar der Meinung, dass  Ultraschall- und Hyperschallwellen unser Befinden genauso beeinflussen können wie die Infraschallwellen, denn wir nehmen auch diesen Frequenzbereich  unterbewusst wahr.

Letztendlich reagiert unser Gehör auch auf diese hohe Schallwellenfrequenz und kommunziert mit unserem Gehirn, welches diese Information verarbeiten muss. Auch dann, wenn wir es nicht bewusst wahrnehmen und hören können. 

Das kann zumindest bei Dauerbelastung zur Überbelastung und Stress führen und somit unser Wohlbefinden negativ beeinflussen.  Nun aber zum Infraschall.

 

Wofür steht der Infraschall?

Den Frequenzbereich unter 20Hz nennt man Infraschall. Diesen nehmen wir nur als Vibration und Pulsation wahr.

Gebäude und Gegenstände vibrieren und können dabei zur unbewussten Belästigung führen. 

Besonders unangenehm werden Geräusche im Infraschallbereich um die 15Hz empfunden, wo die Gehörschwelle nur geringfügig überschritten wird. Infraschall belastet besonders in der Nacht, denn bei Ruhe wird dieser noch intensiver wahrgenommen.

 

Was verursacht Infraschall?

Infraschall Geräuschquellen sind unter anderen:

  • Musikanlagen
  • Ventilatoren
  • Einfahrt von Hochgeschwindigkeitszügen in einen Tunnel
  • Unterführungen
  • Lange Autobahnbrücken
  • Kompressoren
  • Große Lüftungsanlagen
  • Pumpen
  • Dieselmotoren
  • Öl- und Gasheizungen
  • Brenner in Verbindung mit Heizungsanlagen
  • Weitere

Wie schadet Infraschall unserer Gesundheit?

Infraschall kann folgende Symptome und Folgeerkrankungen hervorrufen:

  • Irritation der inneren Organe wie Magen und Darm
  • Ohrendruck
  • Angstgefühle
  • Unerträgliches Dröhn- und Schwingungsgefühl im Kopf unabhängig von der Lautstärke
  • Herabsetzen der Atemfrequenz, was dazu führt, dass unser Blut mit weniger Sauerstoff versorgt wird. Dadurch gelangt weniger lebensnotwendiger Sauerstoff zu unseren Zellen. 
  • Stress und Folgeerkrankungen

Präventive Maßnahmen


Wie kann ich mich vor Lärm und schädigendem Schall schützen?

Es gibt zahlreiche Maßnahmen, welche uns dabei helfen können uns präventiv vor Folgeerkrankungen durch Lärm zu schützen. Diese sind:

 

Nachhallzeit mindern durch Schallschlucker

  • Schallschluckende Deckenpaneele
  • Schallschluckende Wandpaneele
  • Spezial-Deco-Paneele oder Bilder können mit Abstand an Wände gehängt werden. Diese sind beidseitig schallschluckend.

Reflektoren

Um den Schall dort abzulenken wo er nicht erwünscht ist bzw. dort hinzuführen wo er die Akustik verbessern soll (Besprechnungs-, Konferenzräume, Großraumbüros mit vielen verschiedenen Lärmquellen) können folgende Reflektoren genutzt werden:

  • Teppiche
  • Pflanzen
  • Vorhänge
  • Sofakissen
  • Textile Wohnaccessoires
  • Etc.

Akustische Abschirmung:

  • Stell-, Trennwände
  • Baffles (verschieden geformte Absorbelemente) aus schallschluckenden Materialien
  • Deckensegel aus dickem akustischen Schaum mit mikroporösen Stoff, überzogen mit Netzgewebe (zum Beispiel über einen Tisch gehängt)
  • Performierte Akustiktapeten und Möbelfronten
  • Lamellenvorhänge
  • Schallabsobierende Kunststofffolie für Flächenvorhänge
  • Schafwollvilies (günstig und schnell einsetzbar) zum Beispiel unter Tische und Stühle legen. Dieser absorbiert den Schall vom Boden und filtert zudem Schadstoffe aus der Luft

Antischallprinzip /Antischallkompensation

Durch einen Mikroprozessor wird störender Schall kopiert und sozusagen überlagert. Schallwellen lösen sich dadurch gegenseitig auf und sind folgend kaum noch hörbar (destruktive Interferenz). Zum Beispiel einsetzbar wenn im Nachbargebäude eine bestimmte störende Frequenz auf Grund eines Heizbrenners vorherrscht.

 

Ohren vor Schalldruck schützen

  • Otoplastiken - Diese Hörschutzstöpsel werden in den Gehörgang eingefügt und zur gezielten Filterung von Frequenzen genutzt
  • Kapselgehörschutz - Die geschlossenen, kopfhörerähnliche, ohrumschließenden Kapseln können für den kurzzeitigen Schutz vor Lärm genutzt werden (z.B. Renovierungsarbeiten)

Weitere Maßnahmen:

 

Schallpegelmessung

Infraschall kann durch einen Baubiologen mit einer Schallpegelmessung getestet werden.

 

Rat eines Akustikers einholen

Für öffentliche Gebäude wie Krankenhäuser, Pflegeheime, Labore, Operationssäle etc. sollte ein Akustiker hinzugezogen werden, welcher über schallisolierende und Lärm schützende Maßnahmen informieren kann.

 

Weiterer Tipp:

In Klassenzimmern kann es zum Beispiel zu einer Lautstärke von bis zu 80dB (Dezibel) kommen. In der Industrie müssen Arbeiter bei dieser Lautstärke einen Gehörschutz tragen. Daher ist es empfehlenswert sich die Innenräume einer Schule anzusehen bevor das Kind eingeschult wird. Das Gleiche gilt für Arbeitsräume, denn ab einer Lautstärke von 80dB (Dezibel) knicken die empfindlichen Haarzellen im Gehör, sozusagen wie so manch eine Pflanze in einem Sturm, ab.


So Ihr Lieben, das war es nun von meiner Seite zum Thema Schutz vor Lärm!

Ich hoffe auch dieses nicht ganz so spektakuläre Thema konnte ein bisschen Interesse wecken auf Euer Gehör zu achten und hin und wieder doch mal etwas Ruhe im Leben walten zu lassen.

Ich wüsche Euch eine ruhige Zeit und viele schöne Klangmomente, welche Balsam für Eure Ohren und Eure Seele sind.

Denn auch Musik und Töne können unser Gemüt heben oder uns entspannen. 

Bedenkt dabei immer, dass was uns beruhigt oder uns Energie schenkt ist ganz individuell und abhängig von unserer Tagesform und Stimmung! ;)

Wenn ich da zum Beispiel an mich und meinen Mann denke, so entspannen wir beide bei Naturtönen, SPA & Reiki Musik, als auch langsamen Pianostücken.

Energie schenken mir hingegen einfache Pop Lieder und der ein oder andere RnB Song. Mein Mann dreht hingegen voll auf bei HipHop, welcher mich total stresst ;)

Daher gilt auch hier Mut zur Individualität!  Findet das heraus was Euch gut tut und passt dabei auf Euer Gehör auf, denn auch ein gesundes Gehör trägt zum Wohlbefinden und zur Zufriedenheit bei. Es liegt in Eurer Hand :)

 

Von Herzen

Diana


PS: Vielleicht die Wohnung doch wieder mit Naturholzmöbeln, Teppichen und Vorhängen einrichten und lieber Parkett als Fliesen nutzen 😉 Dann wirds auch wieder gemütlicher... Finden zumindest mein Mann und ich 😉 Wir müssen das ehrlich gesagt aber auch erst alles wieder ändern 😏 Auch wir sind dem modernen Trend gefolgt... Jetzt wissen wir es besser 😉

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Kommentare: 2
  • #1

    Herby (Donnerstag, 25 Juli 2019 14:21)

    Bildet genau das ab, was Lärm in unserer Zeit unserem Gehör schadet.

  • #2

    Sabrina (Freitag, 26 Juli 2019 23:51)

    Danke für den Beitrag.
    Mir geht es jeden Tag in der Arbeit so. Mich stören auch sehr viele Geräusche, obwohl ich andererseits sehr gerne laut Musik höre. Allerdings ist dies nur ein einziges Geräusch und ich kann mir aussuchen, wann ich es höre und wann nicht.

    Toller Beitrag.

    Liebe Grüße, Bini.